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Swiss Ski auf dem Weg zurück an die Spitze

2006/07 war Didier Cuches erfolgreichste Rennsaison. Keystone

Die Schweizer alpinen Skirennfahrerinnen und –rennfahrer beenden an diesem Wochenende mit den Schweizermeisterschaften in Veysonnaz eine "Saison des Neubeginns".

Mit Didier Cuche an der Spitze, konnte sich die Männerequipe an vorderster Front behaupten. Die Frauen jedoch blieben unter den Erwartungen.

“Diese Saison bedeutet wirklich eine Renaissance des Schweizer Skisports. Wir können bestätigen, dass sich unsere optimistischsten Erwartungen übertroffen haben”, sagt Patrice Morisod, Trainer der Speed-Trainingsgruppe bei Swiss-Ski.

Der Walliser ist zufrieden mit den Erfolgen der Schweizer Skirennfahrer während des ganzen Winters beim Weltcup sowie bei den Weltmeisterschaften im schwedischen Are.

Renaissance von Didier Cuche

Diese Renaissance-Saison des Schweizer Skisports geht einher mit jener von Didier Cuche. Der nach einem Unfall in Adelboden vor zwei Jahren am Knie operierte Neuenburger musste schon damals das Ende seiner Karriere befürchten.

Mit viel Arbeit und Wille ist er in die erste Gruppe zurückgekehrt und hat nun seine zwölfte und erfolgreichste Weltcup-Saison hinter sich.

“Nach seiner Verletzung haben wir mit Didier nicht zu hohe Ziele vereinbart, damit er ohne allzuviel Druck fahren konnte. Offensichtlich hat ihm dies erlaubt, total befreit Ski zu fahren; und das hat ihm eine fantastische Saison ermöglicht”, lacht Patrice Morisod.

Der Neuenburger ist der erste Schweizer, der seit 2003 einen Disziplinenweltcup gewinnen konnte. Damals hatte Michael von Grünigen den Riesenslalom-Weltcup für sich entschieden.

Neben seiner Bronzemedaille im Weltmeisterschafts-Riesenslalom von Are, konnte Cuche auch die Kristallkugel des Abfahrts-Weltcups nach Hause nehmen.

Er ist der erste Schweizer, der nach dem Abgang von Franz Heinzer 1993, die Weltcup-Abfahrstwertung für sich entscheiden konnte.

Die Jugend drängt nach

Die Erfolge des “Leitwolfs” Cuche haben zwei weitere Athleten beflügelt, nach den letzten schwierigen Jahren wieder Oberwasser zu gewinnen.

Marc Berthod hat im Weltcup brilliert, indem er eines der ältesten Rennen im Skizirkus, den Slalom von Adelboden, gewonnen hat.

Dieser Erfolg des jungen Bündners ist auch deshalb spektakulär, weil er sich vom 27. Platz nach dem ersten Lauf im zweiten aufs Siegespodest vorkämpfte. Marc Berthod hat auch an den Skiweltmeisterschaften in Are einen Podiumsplatz erreicht: Bronze in der Kombination.

Eine weitere Entdeckung im Schweizer Herrenteam dieser Saison ist Daniel Albrecht. Seine Leistung ist an den Weltmeisterschaften regelrecht explodiert. Aus Schweden konnte der Walliser seine erste Goldmedaille nach Hause nehmen, für den Gewinn der Kombination.

Zudem haben die guten Resultate von Bruno Kernen, Ambrosi Hoffmann, Didier Defago und Silvan Zurbriggen dazu beigetragen, dass diese Skirennsaison für den alpinen Schweizer Skisport zu einem Meilenstein wurde.

Frauen unter den Erwartungen

Die sehr guten Ergebnisse der Männer können allerdings die schwache Bilanz des alpinen Frauenteams nicht verbergen. Unter der Führung von Huges Ansermoz haben sie zwar einige beachtliche Leistungen gezeigt, aufs Weltcuppodium hat es allerdings nur zweimal gereicht.

Bei den Weltmeisterschaften in Are diente die weibliche Präsenz vor allem darin dazu, jungen Athletinnen zu Erfahrungen zu verhelfen.

“Es gab tatsächlich einige Probleme bei den Frauen, besonders in den technischen Disziplinen. Es fehlte eine ‘Leaderin’. Ermutigend ist, dass Junge nachkommen, die gute Ergebnisse bringen. Doch dank der professionellen Erneuerungs-Strukturen gibt es auch Hoffnungen “, schliesst Patrice Morisod.

swissinfo, Matias Froideveaux
(Übertragung aus dem Französischen: Etienne Strebel)

Während der Saison 06/07 fuhren die Schweizer Skirennfahrer bei Weltcuprennen vierzehnmal aufs Podest (darunter 2-Mal auf den 1. Platz). In der vorhergehenden Saison errangen die Schweizer nur 2 Podestplätze.

Bei den Weltmeisterschaften in Are erfolgreich waren Daniel Albrecht (Gold in der Kombination und Silber im Riesenslalom), Marc Berthoud (Bronze in der Kombination), Didier Cuche (Bronze im Riesenslalom), und Bruno Kernen (Bronze im Super-G). Mit Bronze in der Mannschaftswertung konnten die Schweizer sechs Weltmeisterschaftsmedaillen nach Hause nehmen.

Bei den Frauen fällt die Bilanz viel magerer aus. Dank Dominique Gisin und Martina Schild reichte es bei Weltcuprennen zweimal aufs Podest.

Angesichts dieser Ergebnisse des alpinen Frauenteams wird es Änderungen für die Saison 2007/08 geben. Der Vertrag von Gruppentrainer Fritz Züger wurde von Swiss-Ski nicht erneuert.

Das österreichische Technologie-Unternehmen Oerlikon wird den Umbau von Swiss-Ski mit 1,4 Mio. Franken unterstützen. Der ehemalige Weltmeister und Olympiasieger Pirmin Zurbriggen wird daran massgeblich mitwirken.

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