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Talente 2001: Innovatives aus der Schweiz

Dolce far niente auf Designer-Möbeln in München. Keystone

Drei junge Frauen - Bozena Civic, Therese Naef und Farzaneh Moinian - vertreten die Schweiz an der Ausstellung Talente 2001, die in München vom 8. bis zum 14. März stattfindet. Der offizielle Schweizer Beitrag wird vom Bundesamt für Kultur organisiert und finanziert.

Die Ausstellung Talente findet im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München statt und bietet begabten jungen Menschen aus der ganzen Welt die Chance, ihr Schaffen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die Altersgrenze der Teilnehmenden liegt um die 30.

Digitales zum Anziehen?

Die Basler Designerin Bozena Civic präsentiert Kleiderobjekte. Ausgangspunkt für ihre Arbeit war die Frage nach dem Verhältnis von Kleidung und Körper in der Internet-Generation. Dazu wurden Fotos von Freunden gemacht, die ihre “Wohlfühl”-Kleidung tragen.

Die einzelnen Kleidungsstücke wurden im Computer ausgeschnitten und zu einem Schnittbogen zusammengestellt, der ausgedruckt und nach Belieben zusammengebastelt werden kann. Diese Kollektion wird durch Bilder von Accessoires wie Armbanduhren, Schmuck und anderen Utensilien ergänzt.

“Synchronized Secret”

Bozena Civic, Absolventin der Hochschule für Gestaltung und Kunst, erntete letztes Jahr an der Ausstellung “Young Swiss Design” im Gewerbemuseum Winterthur mit ihrem Werk “synchronised secret” viel Anerkennung. Sie lässt mit ihrer Kreation nämlich Herzen miteinander sprechen:

Civic rüstete zwei Kleider mit allerlei verkabeltem Hightech aus, übertrug per Infrarot-Sender die Herzfrequenz der Trägerin zum Träger, setzte diese in Licht um und machte so hitzige Gefühle zum “synchronisierten Geheimnis.”
Laut Civic sei selbst das Risiko einer Liebelei in dieser Kreation schon enthalten. Denn wie das Leben zeige, ende diese oftmals mit einem Kurzschluss.

Originelles Briefkasten-System

Das Gestalterduo Therese Naef aus Baden/AG und Farzaneh Moinian aus Zürich haben für Talenta 2001 ein Briefkasten-System entworfen, das von behinderten Menschen in der betreuten Werkstatt Lenzburg/AG hergestellt wird.

Ziel war es, in Zusammenarbeit mit der Werkstatt ein modernes und konkurrenzfähiges Produkt zu entwickeln, welches den Anforderungen des Marktes gerecht wird und optimal auf die Möglichkeiten der Werkstatt Lenzburg abgestimmt ist.

Freistehend und als Wandvariante

Das präsentierte Briefkasten-System besteht aus zwei Einheiten, einem Brief- und einem Ablagefach. Dank des modularen Aufbaus kann der Briefkasten sowohl für Einfamilienhäuser als auch für ganze Wohnsiedlungen verwendet werden.

Das erweiterte Briefkasten-System ist als freistehende und als Wandvariante erhältlich und ermöglicht eine Vielzahl von Aufbauten, die unterschiedliche formale Eindrücke vermitteln. Es entspricht den Schweizer sowie den europäischen Normen und behauptet sich durch seine Gestaltung im sonst eintönigen Wettbewerbsumfeld des Briefkastenmarktes.

Wer kann bei “Talente” mitmachen ?

Die Schweiz nimmt bereits seit 15 Jahren regelmässig an der Münchner Ausstellung teil. Betreut werden die offiziellen Beiträge von Patrizia Crivelli vom Bundesamt für Kultur in Bern. Wie sie erläutert, sind vor allem Innovation und Qualität bei der Berücksichtung von Bewerbungen massgebend.

Die relativ rigide Alterslimite wirke sich bei der Auswahl allerdings oft erschwerend aus, meint Crivelli; denn es sei nicht immer einfach, begabte Leute unter 30 zu finden, die bereits ein produktreifes Werk vorzuführen hätten.

Monika Lüthi

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