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US-Anwalt Ed Fagan will mehr Geld

US-Anwalt Ed Fagan 1997 während der Kampagne um die Sammelklage gegen die Schweizer Banken. Keystone

Die Anwälte der Holocaust-Sammelkläger gegen Schweizer Banken werden ausbezahlt. Mit seinem Honorar nicht zufrieden ist US-Anwalt Ed Fagan.

Über vier Jahre nach dem Bankenvergleich hat Richter Edward Korman in New York dafür grünes Licht gegeben.

Die grösste Summe im Umfang von 1,6 Mio. Dollar geht an die Kanzlei Lieff, Cabraser, Heimann & Bernstein. Die Firma stiftet davon 1,5 Mio. Dollar der Universität Columbia in New York. Mit dem Geld soll ein Lehrstuhl für Menschrechte eingerichtet werden.

1,1 Mio. Dollar erhielt die Kanzlei Burger & Montague. Mit 300’000 Dollar wurden die Bemühungen von Barry Fisher, einem Anwalt für Klagen von Roma-Klägern, gewürdigt.

… 300’000 Dollar für Fagan

Nicht zufrieden mit seinem Honorar ist Ed Fagan, der 300’000 Dollar erhalten soll. Mehr erhofft hatte sich auch Robert Swift, dem 1,25 Mio. Dollar zugeteilt wurden.

Laut dem Hauptanwalt der Kläger, Burt Neuborne, werden Fagan und Swift “im nächsten Monat” zu einem Hearing bei Richter Korman geladen. Neuborne hofft, dass Korman am empfohlenen Betrag festhält.

Neuborne hatte im Auftrag Kormans eine Empfehlung abgegeben, wie viel Geld jedem beteiligten Anwalt zustehe.

… andere Anwälte verzichten auf Honorar

Neuborne und die zwei weiteren Chefanwälte Michael Hausfeld und Mel Weiss erklärten sich bereits zu Beginn des Verfahrens bereit, auf Entlöhnung zu verzichten.

“Wir fühlten uns dieser Sache verpflichtet”, sagte Neuborne gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Mit weniger als 0,5 Prozent der Vergleichssumme seien die Honorare im Vergleich mit ähnlichen Fällen die tiefsten in der Geschichte, betonte Neuborne.

100’000 Dollar schenkte die Kanzlei Lieff, Cabraser, Heimann & Bernstein Frau Greta Beer, einer Holocaust-Überlebenden, die sich in der Sache besonders verdient gemacht hatte.

Es sei nicht auszuschliessen, dass im weiteren Verlauf der Auszahlungen der Gelder aus dem Bankenvergleich auch andere verdiente Personen zusätzliche Entschädigungen bekommen würden, sagte Neuborne.

swissinfo und Agenturen

Seit Abschluss des Bankenvergleichs im August 1998 wird darum gestritten, wie viel die Anwälte von der Vergleichssumme von 1,25 Mrd. Dollar erhalten.

Zehn Anwälte, darunter Fagan und Swift, hatten 1999 12 Mio. Dollar Honorar gefordert.

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SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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