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Wakkerpreis 2005 an SBB verliehen

Beispielhaft: Die kleine Station in Muntelier in der Nähe Murtens. SBB

SBB-Chef Benedikt Weibel hat an einer Feier im Bahnhof Zürich den Wakkerpreis 2005 entgegen genommen.

Zum 100. Jubiläum zeichnete der Schweizer Heimatschutz erstmals nicht eine politische Gemeinde aus, sondern ein Unternehmen der öffentlichen Hand.

Kulturminister Pascal Couchepin hat am Samstag im Zürcher Hauptbahnhof SBB-Chef Benedikt Weibel den diesjährigen Wakkerpreis übergeben. Der Heimatschutz würdigt damit die Baukultur der SBB.

Zum 100. Jubiläum zeichnete der Schweizer Heimatschutz (SHS) erstmals nicht eine politische Gemeinde aus, sondern ein Unternehmen der öffentlichen Hand, wie Caspar Hürlimann, der den SHS bis zum vergangenen 1. Juli präsidierte, sagte.

Bahn als Denkmal

Die Neubauten der SBB zeugten von grosser Sorgfalt und einem hohen gestalterischen Anspruch, sagte Caspar Hürlimann, Präsident des Heimatschutzes bis 1. Juli, bei der Übergabe.

Ausserdem zeige der respektvolle Umgang der SBB mit älteren Bauwerken ein ausserordentliches Bewusstsein für das reiche kultur- und architekturhistorische Erbe. Viele Bauwerke seien inzwischen ein wichtiger Bestandteil der schweizerischen Kulturlandschaft.

Bei den Verantwortlichen der SBB bestehe die Einsicht, dass die Bahn auch ein Denkmal sei. Auswahlverfahren für den Wakkerpreis ist laut Hürlimann nicht nur das sorgfältige Erhalten von Baudenkmälern, sondern auch das qualitätsvolle Gestalten der Neubauten.

Neueste Aushängeschilder der SBB seien hier der neue Zuger Bahnhof, die Passerelle über dem Bahnhof Basel oder die Welle von Bern. Der respektvolle Umgang mit der historischen Bausubstanz lasse sich etwa in Biel, Basel und Delsberg ablesen.

Verpflichtung

Hürlimann räumte aber ein, das Verhältnis zwischen SHS und SBB sei nicht immer und überall ungetrübt gewesen. Gerade bei der Zürcher Bahnhofshalle sei 1969 gar der Abbruch erwogen worden, bevor unter dem damaligen Chefarchitekten der SBB, Ueli Huber, ein Meinungsumschwung stattgefunden habe.

Der Preis sei denn auch nicht nur als hohe Auszeichnung, sondern ebenso als Verpflichtung zu verstehen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

Für Kirche Wassen

Weibel bestätigte, die den SBB zugekommene Ehre sei bereits als Ansporn angekommen. So könne ab sofort im Internet abgerufen werden, was die SBB denkmalpflegerisch täten und dokumentierten.

Das Preisgeld soll für die Beleuchtung einer “Eisenbahn-Ikone” verwendet werden. Die SBB stiften die 20’000 Franken an die Gesellschaft Schweizerischer Kunstgeschichte (GSK), die damit einen Kunstführer über die Kirche in Wassen (UR) finanziert.

swissinfo und Agenturen

Die SBB sind Besitzerin von rund 6000 Gebäuden und 7000 Brücken.

Sie investieren jährlich 170 Mio. Franken in Immobilien.

Der Wakker-Preis des Schweizer Heimatschutzes geht zurück auf das Vermächtnis des Genfers Henri-Louis Wakker (1875-1972).

Der Preis wird seit 1972 jährlich an eine politische Gemeinde vergeben.

Mit den SBB zeichnet der Heimatschutz zum ersten Mal eine andere Institution aus – am 20. August 2005 im Rahmen einer öffentlichen Feier im Bahnhof Zürich.

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