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Erneut starke Kursverluste an Schweizer Börse

Der Schweizer Aktienmarkt hat wegen Ängsten vor einem erneuten Aufflammen der Finanzkrise die Sitzung vom Dienstag mit deutlichen Verlusten beendet. Das Börsenbarometer SMI erreichte mit 6029 Punkten um die Mittagszeit gar ein neues Jahrestief.

Am Schluss des Handelstages notierte der SMI 1,85% im Minus auf dem Stand von 6091,55 Punkten und lag damit nicht allzu weit vom Tageshoch (6112) entfernt. Der breite SPI büsste 2,11% auf 5367,12 Punkte ein.

Die Furcht, dass die europäische Schuldenkrise sich weiter ausbreiten und die Konjunktur beeinträchtigen könnte, sei stark gestiegen und habe die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten sehr belastet, hiess es in Handelskreisen.

Die Rettungsaktion für die Sparkasse CajaSur übers Pfingstwochenende durch die spanische Regierung hätte Befürchtungen aufkommen lassen, dass die Krise dort weitere Kreise ziehen könnte.

Für zusätzliche Unsicherheit im sehr nervösen Markt hätten ausserdem die politischen Spannungen zwischen Süd- und Nordkorea gesorgt.

Die guten amerikanischen Konjunkturdaten hingegen seien eher wenig beachtet worden. So hat sich in den USA die Konsumentenstimmung im Mai überraschend deutlich aufgehellt, zudem waren die Preise von US-Einfamilienhäusern im März gestiegen.

Am stärksten litten angesichts der verstärkten Konjunkturängste konjunktursensitive Werte wie Petroplus (-6,1%), Clariant (-5,2%), Swatch (-4,4%), Holcim (-3,6%) und Adecco (-3,6%).

Aber auch die Finanzwerte hatten wegen der verschärften Krise einen sehr schwachen Tag zu verzeichnen. So büssten Julius Bär 4,3% ein, CS 3,6% und UBS 3,4%. Die Versicherungswerte Swiss Life (-3,2%) und Swiss Re (-2,9%) waren ebenfalls unter den schwächsten Werten zu finden.

Im breiten Markt zählten Transocean (-7,8%) zu den grössten Verlierern. Marktbeobachter verwiesen auf die Unsicherheiten über die finanzielle Belastung im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko.

Unter den raren Gewinnern fiel OC Oerlikon mit einem massiven Kurssprung auf.

swissinfo.ch und Agenturen

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