Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Nestlé stoppt Produktion in Simbabwe

Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat seine Milchpulver- Fabrik in Simbabwe vorübergehend stillgelegt. Die Erpressungsversuche der Behörden machten einen normalen Betrieb unmöglich, gab Nestlé bekannt.

Anfang Oktober hatte die Fabrik ihre Zusammenarbeit mit einem Landgut beendet, welches nach Medienberichten der Gattin des umstrittenen Präsidenten Robert Mugabe gehört.

Mugabe regiert das heruntergewirtschaftete Land im Süden Afrikas seit 1980 mit harter Hand und steht international in Verruf. Zahlreiche Länder haben Sanktionen gegen den Machtzirkel Mugabes ausgesprochen, darunter auch die Schweiz.

Offenbar ist der Entourage von Mugabe die Entscheidung der Nestlé- Niederlassung sauer aufgestossen: Seit Oktober werde das Unternehmen unter Druck gesetzt, Milch von bestimmten Farmen zu beziehen, bestätigte eine Sprecherin von Nestlé auf Anfrage eine Information der Neuen Zürcher Zeitung vom Mittwoch.

Nestlé Simbabwe habe sich diesem Druck aber widersetzt. Am letzten Samstag seien Regierungsvertreter und die Polizei auf dem Firmengelände aufgetaucht und hätten die Zufahrt eines Milchlastwagens erzwungen.

Zwei Manager von Nestlé seien verhört und gleichentags ohne Anklage wieder freigelassen worden. Nestlé Simbabwe habe die Milch weder gekauft noch verarbeitet, betonte das Unternehmen.

swissinfo.ch und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft