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Rettungsplan für Griechenland

Die Politiker der Europäischen Union haben sich auf einen Rettungsplan für Griechenland geeinigt. Finanziert werden soll er von den Eurozone-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds. Das könnte den schwachen Euro stützen und den starken Franken entlasten.

Seit der Gründung der Euro-Währungsunion vor elf Jahren ist ein derartiger Unterstützungs-Mechanismus noch nie zum Einsatz gekommen. In den letzten Wochen war viel darüber gestritten worden, ob und wie dem steuer- und ausgabepolitisch undisziplinierten EU-Land Griechenland unter die Arme gegriffen werden sollte.

Nun haben Deutschland und Frankreich am Donnerstag die verfahrene Situatione deblockiert: Angela Merkel und Nicolas Sarkozy kamen überein, dass Griechenland für den Notfall doch noch ein Sicherheitsnetz erhält.

Dieser tritt dann ein, wenn das Land seine Defizite auf den internationalen Kapitalmärkten nicht mehr zu einem sinnvollen Zinssatz finanzieren könnte. Dieses Dispositiv wird durch Kredite der Euro-Partnerländer und den Internationalen Währungsfonds im ungefähren Verhältnis von zwei zu eins garantiert.

Der griechische Regierungschef Georges Papadreou befand dieses europäische Paket als “sehr zufriedenstellend”. In der Folge reagierte auf den asiatischen Devisenmärkten der Euro am Freitag morgen entsprechend leicht stärker gegenüber dem Dollar.

Der Euro war in den letzten Monaten schwächer geworden, weil Zweifel bestanden, ob EU-Mitglied Griechenland seine Verschuldung in Griff kriegt. In der Folge setzten Spekulanten gegen den Euro, was auch den Franken stärkte – zum Leidwesen der Exportindustrie.

In der Schweiz hofft man deshalb auf eine Abschwächung des hohen Frankenkurses. Dieser hatte diese Woche gegenüber dem Euro erstmals die 1,43 Franken-Tiefstmarke durchbrochen. Als ‘normaler’ Wechselkurs wird 1,50 Franken erachtet.

Ein weiterhin derart hoher Frankenkurs könnte der sich abzeichenden Konjunkturaufhellung in der Schweiz, die sich auf den Export abstützt, stark schaden.

swissinfo.ch und Agenturen

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