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Spektakel am Himmel

Sechsstündiges Himmels-Spektakel - die Venus vor der Sonne. Keystone

Zum ersten Mal seit 122 Jahren ist die Venus, ein Nachbarplanet der Erde, vor der Sonne hindurchgewandert.

Das sechsstündige Spektakel konnte auch in der Schweiz beobachtet werden.

Erstmals seit 122 Jahren fand am Dienstag ein so genannter Venusdurchgang statt. Vom Morgen bis zum frühen Nachmittag zog der Planet Venus als kleiner schwarzer Punkt über die Sonnenscheibe.

Wohl niemand von den gegenwärtig lebenden Menschen hat je einen solchen Venustransit gesehen. Der letzte ereignete sich am 6. Dezember 1882.

Auch in der Schweiz zu beobachten

Das Spektakel dauerte sechs Stunden und konnte auch in der Schweiz – bei klarer Sicht und wolkenfreiem Himmel – beobachtet werden. Für Interessierte in der Schweiz öffneten verschiedene Sternwarten, Planetarien und Institute ihre Tore. Hunderte von Interessierten beobachteten das Schauspiel bei besten Bedingungen.

Die Venus war auf der Sonne als kleiner schwarzer Punkt zu sehen. Sie zog von Ost nach West. Der so genannte Venustransit begann um 7.20 Uhr. Um 13.23 Uhr verliess die Venus die gleissende Sonnenscheibe wieder.

Kein heute lebender Mensch habe je einen Venus-Transit gesehen, teilte das Astronomische Institut der Universität Bern mit. Deshalb sei der Transit für weltweit Tausende von Amateur-Astronominnen und -Astronomen wegen seiner Seltenheit und historischen Bedeutung ein faszinierendes Ereignis gewesen.

Augenschutz unumgänglich

Für das Beobachten des Vorgangs war ein ausreichender Schutz der Augen unerlässlich. Wer mit blossem Auge in die Sonne blickt, riskiert nämlich schwerste Netzhautschäden bis hin zur Erblindung. Sonnenbrillen und geschwärzte Glasscheiben bieten keinen ausreichenden Schutz.

Experten empfahlen im Vorfeld des Spektaktels spezielle Sonnenbeobachtungsbrillen, wie sie beispielsweise anlässlich der Sonnenfinsternis 1999 verkauft wurden. Höchst gefährlich ist der direkte Blick durch ein Fernglas, das nicht mit einem speziellen Sonnenlichtfilter ausgestattet ist.

Venusdurchgänge erfolgen paarweise

Venustransite finden stets paarweise statt. Auf jeden ersten folgt im Abstand von acht Jahren ein zweiter, dann kommt immer eine lange Pause von über 100 Jahren.

Die Beobachtung der vier Venustransite von 1761 bis 1882 hat damaligen Astronomen zu vielen Erkenntnissen verholfen. Beispielsweise konnten der Abstand der Erde von der Sonne (im Mittel knapp 150 Millionen Kilometer) und viele andere astronomische Entfernungen berechnet werden.

swissinfo und Agenturen

Am 8. Juni wanderte die Venus vor der Sonne hindurch.
In der Schweiz konnte das Phänomen zwischen 7.20 und 13.04 beobachtet werden.
Es durfte keinenfalls mit blossem Auge direkt in die Sonne geblickt werden.

Wird der Venustransit vor der Sonne von blossem Auge oder mit einem ungeeigneten Hilfsmittel beobachtet, können auf der Netzhaut bleibende Verbrennungen entstehen.

Deshalb müssen die Augen unbedingt geschützt werden, und zwar richtig. Keinesfalls sollen Hilfsmittel wie geschwärztes Glas, normale Sonnenbrillen, Filme, CD oder optische Instrumente ohne Spezialfilter verwendet werden.

Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, im Optikergeschäft oder in der Apotheke eine spezielle Sonnenbeobachtungsbrille zu kaufen. Die Brillen sollten zertifiziert sein und die CE-Kennzeichnung tragen.

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