“Wollen nicht Skinhead-Hochburg werden”
Die Behörden von Appenzell-Ausserrhoden wollen weitere Skinhead-Treffen in ihrem Kanton unterbinden. In einem Informationsblatt der Kantonspolizei werden die Betreiber von Restaurants sowie die Gemeinden aufgefordert, Versammlungen von Neonazis zu verhindern.
Die Kundgebungen von Neonazis und anderen extremistischen Gruppierungen hätten in letzter Zeit sowohl in der Schweiz wie auch im benachbarten Ausland ein Ausmass angenommen, dem nachhaltig entgegen gewirkt werden müsse, heisst es im Informationsblatt der Polizei, das am Dienstag (17.04.) publiziert wurde.
Der Aufruf wurde an alle Gemeindebehörden von Appenzell-Ausserrhoden und an die Inhaber von Gastbetrieben und Sälen verteilt. Diese werden aufgefordert, Räumlichkeiten nur an ihnen bekannte Personen zu vermieten und nach dem Zweck eines Anlasses zu fragen.
Bei Unklarheiten Polizei informieren
Die Mieter sollen weiter dazu aufgefordert werden, sich von extremistischem Gedankengut zu distanzieren. Bei Unklarheiten soll die Polizei informiert werden.
Vor drei Wochen kam es in Appenzell-Ausserrhoden zu einem internationalen Skinhead-Treffen mit 170 Teilnehmern. Unter dem Vorwand, einen `”Liederabend” zu veranstalten, hatten die Skinheads einen Saal im Restaurant `”Schweizerbund” in Heiden gemietet. Da es sich um eine geschlossene Gesellschaft (!) handelte, schritt die Polizei nicht ein. Zu Zwischenfällen kam es nicht.
Swissinfo und Agenturen
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