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Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweiz im Ausland

Zwei Real-Satiren habe ich heute zu bieten. Für die eine sorgt die Einbürgerungskommission einer Schwyzer Gemeinde, für die andere die zweitgrösste Schweizer Bank.

Herzliche Grüsse aus Bern

sda-ats

Der Chef der Credit Suisse bleibt in den Schlagzeilen. Insider bringen einen dritten Mann ins Spiel beim Streit unter den Top-Managern. Die Geschichten, die über den CEO veröffentlicht werden, helfen nicht, das Vertrauen in die CS zu stärken.


Zur Erinnerung: Das Zerwürfnis zwischen dem CEO Tidjane Thiam und dem zur UBS abgewanderten Ex-CS-Topmanager Iqbal Khan wurde nach einer aufgeflogenen Beschattungsaffäre bekannt.

Die gutbetuchten Banker, deren Villen am Zürichsee direkt neben einander liegen, seien sich wegen kleinbürgerlichen Nachbarschafts-Problemen in die Haare geraten, berichteten einige Medien.

Stimmt nicht ganz! Laut Recherchen der NNZ ist der eigentliche Grund ein ehemaliger CS-Kader-Mann, der dem “geltungshungrigen” Chef hätte den Rang ablaufen können.

© Keystone / Christian Beutler

Der Fall erinnert an die Filmkomödie “Die Schweizermacher” mit Emil Steinberger. Aber im Unterschied zum Kino-Klassiker ist die Einbürgerungsposse aus der Schwyzer Gemeinde Arth real.

Einem Italiener, der seit 30 Jahren in der Schweiz lebt, wurde der Schweizer Pass verweigert, weil er unter anderem nicht wusste, dass im Tierpark Goldau (SZ) Bären und Wölfe im gleichen Gehege leben.

Nun hat das Bundesgericht den Entscheid der Einbürgerungskommission von Arth korrigiert. Dass sich die Gemeinde so auf ein einziges Kriterium fixierte, sei nicht zulässig.

  • Bei dem Entscheid musste sogar das Bundesgericht den Kopf schütteln, titelt watson.chExterner Link.
  • Es ist nicht das erste Mal, dass eine Gemeinde im Kanton Schwyz wegen einer verweigerten Einbürgerung in die Schlagzeilen gerät, schreibt die NZZ.Externer Link
  • Weshalb seine Satire über Einwanderung nach 40 Jahren immer noch aktuell ist, erzählte Regisseur Rolf Lyssy im Video meines Kollegen Carlo Pisani. (Archiv)
Keystone / Andreas Schenkel

Das Corona-Virus macht auch der Schweiz zu schaffen. Aber im Unterschied zu den Nachbarländern hat das Land inmitten Europas keinen Zugang zum Frühwarnsystem der EU. Das pendente Rahmenabkommen blockiert den Zugang.

Bisher gibt es in der Schweiz noch keine bestätigte Infektion mit dem neuen Coronavirus. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag auf Anfrage mit.

In einem Zürcher Spital befinden sich zwei Personen, die Symptome eines Infekts mit dem Corona-Virus aufweisen. Der Verdacht auf eine Viruserkrankung sei sehr gering, teilt das Spital mit.

Im nationalen Referenzzentrum für neu auftretende Viruserkrankungen in Genf wurden in den letzten Tagen Proben von mehreren Dutzend Verdachtsfällen eingereicht, ohne dass eine Infektion bestätigt wurde.

  • “Die Viren machen nicht an den Landesgrenzen halt”, sagte ein Sprecher des Bundesamts für Gesundheit gegenüber der NZZ am SonntagExterner Link. (Paywall)
  • Was man über das Corona-Virus weiss, hören Sie bei SRFExterner Link.
  • Wie sich die Schweiz gegen das Virus rüstet, erfahren Sie im Tages-AnzeigerExterner Link. (Paywall)
  • Wie das Virus die Finanzmärkte infiziert, erfahren Sie im BlickExterner Link.
  • “Die Ansteckungsrate ist mit der Spanischen Grippe vergleichbar, sagt ein Schweizer-Forscher gegenüber Der Bund Externer Link. (Paywall)
Stimmenzählende
Stimmenzähler. Keystone / Urs Flueeler

Dass die Wahlzettel und Abstimmungsunterlagen nicht bei allen Auslandschweizerinnen und -schweizern rechtzeitig eintreffen, beschäftigt auch die Schweizer Gerichte. Nun sagen Staatsrechtler, dass das Gesetz etwas verspreche, das gar nicht machbar sei.

Niemand engagierte sich im Bundeshaus so stark für die Interessen der fünften Schweiz wie Filippo Lombardi. Dass er 2019 als Ständerat nicht wiedergewählt wurde, lag an einer Differenz von 46 Stimmen.

Hätten alle Wahlberechtigten im Ausland ihre Wahlzettel rechtzeitig erhalten, wäre Lombardi vielleicht noch im Amt. Der Tessiner Anwalt Gianluca Padlina zieht das Ergebnis der Tessiner Ständeratswahlen deshalb vor das kantonale Verwaltungs- sowie das Bundesgericht

Dass das Tessiner Gesetz, so wie das Bundesgesetz eine Frist vorsehe, bis wann die Unterlagen bei den Wahlberechtigten eintreffen müssten, sei problematisch, schreibt meine Kollegin Sibilla Bondolfi.

Das Ergebnis ihrer Recherchen finden Sie bei uns.

Weshalb Padlina eine Untersuchung des Falls anstrebte, sagte er meiner Kollegin Sonia Fenazzi.   

Ein Porträt Lombardis sehen Sie bei SRFExterner Link (Dialekt)

Welche Argumente das E-Voting in der Schweiz stoppten, bringt mein Kollege Renat Kuenzi auf den Punkt.

sda-ats

Falls die Abstimmungsunterlagen rechtzeitig bei Ihnen eintreffen, werden Sie demnächst über ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Indonesien mitentscheiden. Dieses soll dem Stimmvolk unterbreitet werden.

Im Zentrum des umstrittenen Abkommens steht Palmöl. Es könne nicht nachhaltig produziert werden, sagen Kritiker. Das Referendum ergriffen hat u.a. die Bauerngewerkschaft Uniterre. “Stopp Palmöl aus Indonesien“, schreibt das Referendumskomitee, das heute in Bern seine Argumente darlegte.

Riesige Flächen des Regenwaldes würden für den Anbau von Palmöl zerstört. Zudem würden giftige Pestizide und Kinder bei der Produktion eingesetzt. Beim Freihandelsabkommen fehlten wirksame Kontrollen und Sanktionsmöglichkeiten, kritisiert Uniterre.

Vertreter der Schweizer Landwirtschaft sorgen sich nicht nur um die Produktionsbedingungen in Indonesien. Palmöl ist ein Konkurrenzprodukt zu Ölen aus Schweizer Produktion.

  • Das Abkommen mit Indonesien, zeige, dass Freihandel und Nachhaltigkeit zusammenpassten, kommentierte die NZZExterner Link. (Paywall)
  • “Bezieht Nestlé Palmöl von Plantagen mit Kinderarbeit?”, titelte der BlickExterner Link im Herbst 2019. (Paywall)
  • Die Botschaft des Bundesrats zum Freihandelsabkommen mit Indonesien finden Sie hierExterner Link.
  • Die Argumente von UniterreExterner Link gegen das Freihandelsabkommen.
UK-Flagge vor Big Ben
Keystone

Am letzten Donnerstag hat die Queen das Brexit-Gesetz unterzeichnet, übermorgen soll die EU das Abkommen ratifizieren und am 31. Januar, um 24 Uhr (MEZ) schliesslich, soll Grossbritannien die Europäische Union verlassen. 

Nach langem Ringen ist es nun bald soweit: der Brexit wird umgesetzt. Aber was bedeutet das für die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer im Vereinigten Königreich? 

Die Schweizer Botschaft in London hat in den vergangenen Jahre eine ListeExterner Link mit den am häufigsten gestellten Fragen zusammengestellt. 

Wie erleben Sie, liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, die neusten Entwicklungen? Schreiben Sie uns


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