Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Leben und Werk von Jeremias Gotthelf

Jeremias Gotthelf auf einem undatierten Bild. swissinfo.ch

Jeremias Gotthelf gilt als einer der bekanntesten Schweizer Schriftsteller. Er war noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts sehr populär, vor allem durch die Verfilmung seiner Werke und die Umsetzung in Hörspiele.

Seine Erzählungen und Romane handeln praktisch ausschliesslich in der Bauernwelt. Sie sind sprachlich stark mundartlich geprägt.

1797 Albert Bitzius wird am 4. Oktober in Murten als Sohn des Pfarrers Sigmund Bitzius und seiner 3. Frau Elisabeth Bitzius-Kohler geboren.

1805 Versetzung des Vaters nach Utzenstorf.

1812 Eintritt ins “Pädagogium” in Bern.

1814 Beginn des Theologie-Studiums in Bern.

1820 Abschlussexamen. Pfarrvikar in Herzogenbuchsee.

1821 Weiterbildung an der Universität Göttingen.

1822 Heimkehr. Wieder Vikar in Utzenstorf.

1824 Tod des Vaters. Versetzung als Vikar nach Herzogenbuchsee.

1826 Bitzius hört bei der Jahresversammlung der Helvetischen Gesellschaft in Langenthal Pestalozzis Rede “Über Vaterland und Erziehung”.

1829 Versetzung als Vikar an die Heiliggeistkirche in Bern.

1831 Antritt der letzten Vikariatsstelle.

1832 Wahl zum Pfarrer von Lützelflüh (9. März).

1833 Heirat mit Henriette Zeender (1805 – 1872). Kinder: Henriette (1834 – 1890), Albert (1835 – 1882) und Cecile (1837 – 1914)

1835 Bitzius wird zum Schulkommissär gewählt (Aufsicht über 18 Schulen); er übt dieses Amt 10 Jahre aus und wird im Januar 1845 wegen politischer Differenzen mit der Regierung entlassen.

1835 Eröffnung der “Armenerziehungsanstalt Trachselwald”; Bitzius ist massgeblich daran beteiligt und setzt sich bis zu seinem Tod dafür ein. Seine Erfahrungen und Beobachtungen verarbeitet er in der Schrift “Die Armennot” (1840 erschienen).

1836 Tod der Mutter und des Bruders.

1854 Am 22. Oktober stirbt Jeremias Gotthelf in Lützelflüh an den Folgen einer Lungenembolie.

Das dichterische Werk

1836 Beginn des dichterischen Werks mit dem Roman “Der Bauernspiegel” (fortan Pseudonym Jeremias Gotthelf).

1838/39 “Leiden und Freuden eines Schulmeisters” (zwei Bände)

1841 “Uli der Knecht”

1843/44 “Anne Bäbi Jowäger” (zwei Bände)

1843/44 “Geld und Geist”

1845 “Der Geltstag”

1846/47 “Jakobs des Handwerksgesellen Wanderung durch die Schweiz”
1846 “Käthi die Grossmutter”

1849 “Uli der Pächter”

1850 “Käserei in der Vehfreude”

1852 “Zeitgeist und Berner Geist”

1853 Kuraufenthalt im Gurnigelbad; “Erlebnisse eines Schuldenbauers”.


Neben den erwähnten Werken sind viele Erzählungen und Kalendergeschichten erschienen, darunter: 1838 “Die Wassernot im Emmental”, 1842 “Die schwarze Spinne”, 1843 “Elsi, die seltsame Magd”, 1844 “Wie Christen eine Frau gewinnt”, 1848 “Hansjoggeli, der Erbvetter”, 1849 “Michels Brautschau”, 1850 “Das Erdbeeri Mareili”, 1851 “Der Besenbinder von Rychiswil” 1852 “Bartly der Korber”, 1853 “Der Besuch” und 1855 (postum erschienen) “Die Frau Pfarrerin”.

Verfilmte Werke

Uli der Knecht, 1954, Regie Franz Schnyder, Darsteller Hannes Schmidhauser, Liselotte Pulver
Uli der Pächter, 1955, Regie Franz Schnyder, Darsteller Hannes Schmidhauser, Liselotte Pulver, Emil Hegetschweiler, Heinrich Gretler
Die Käserei in der Vehfreude, 1958, Regie Franz Schnyder, Darsteller Annemarie Düringer, Franz Matter, Heinrich Gretler, Hedda Koppe, Margrit Winter, Erwin Kohlund, Margrit Rainer
Anne Bäbi Jowäger, 1960, Regie Franz Schnyder, Darsteller Heinrich Gretler, Margrit Winter, Siegfrit Steiner, Margrit Rainer, Ruedi Walter
Geld und Geist, 1964, Regie Franz Schnyder, Darsteller Max Haufler, Margrit Winter, Elisabeth Berger, Ruedi Walter
Die Schwarze Spinne, 1983, Regie Mark M. Rissi, Darsteller Beatrice Kessler, Walo Lüönd, Peter Ehrlich, Walter Hess

swissinfo

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft