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Tour de Suisse: Cancellara triumphiert im Heimspiel

Sieger Cancellara, Mister Tour de Suisse, zwischen zwei Miss Suisse: Whitney Toyloy (links), Christa Rigozzi. Keystone

Für Fabian Cancellara geriet das Heimspiel in Bern am Schlusstag der Tour de Suisse zur Triumphfahrt. Er wurde seiner Favoritenrolle im Einzelzeitfahren mit Leichtigkeit gerecht und ist in bester Form für die Tour de France Anfang Juli.

Cancellara gewann sowohl das letzte Teilstück in Bern über 39 km als auch das Gesamtklassement souverän. Damit ging das Rennen so zu Ende, wie es vor acht Tagen im Fürstentum Liechtenstein begonnen hatte:

Mit einem umjubelten Fabian Cancellara, der das Trikot des Schweizer Meisters im Zeitfahren gegen das gelbe Leadertrikot tauschte.

Der Olympiasieger und zweifache Weltmeister lieferte in seiner Spezialdisziplin einen weiteren Beweis seiner grossen Klasse ab und entschädigte sich für eine Frühjahrssaison, die gar nicht nach seinem Gusto verlaufen und von mehreren Rückschlägen geprägt war.

Cancellara überholte den zwei Minuten vor ihm gestarteten “Titelverteidiger” Roman Kreuziger, der selber als guter Zeitfahrer gilt. Der Tscheche ist Tour-de-Suisse-Sieger des Vorjahres.

Kreuziger auf dem 3. Rang

Im Gesamtklassement belegt Kreuziger hinter Tony Martin den 3. Rang. Der deutsche Überraschungsmann kam Cancellara mit 1:27 Minuten Rückstand noch am nächsten.

Sein Abstand im Schlussklassement beträgt 2:02 Minuten. Der im Leadertrikot gestartete Tadej Valjavec spielte im Rennen mit Start und Ziel beim Stade de Suisse wie erwartet keine Rolle.

Erster Schweizer nach Zülle 2002

Fabian Cancellara ist der erste Schweizer Gesamtsieger der Landesrundfahrt seit Alex Zülle. Der Ostschweizer hatte sich vor sieben Jahren durchgesetzt. Für Cancellara ist es der bis dato grösste Rundfahrten-Erfolg.

Mit dem Tirreno-Adriatico im Vorjahr hat er aber schon einmal ein Etappenrennen von Bedeutung gewonnen.

In dieser Form stehen die Aussichten gut, auch das nächste grosse Ziel zu erreichen: das Maillot jaune für den Sieger des Auftaktzeitfahrens der Tour de France am 4. Juli in Monte Carlo.

In seiner Karriere hat Cancellara bisher 50 Siege errungen. In Sachen Rundfahrten stellt der Triumph in der Tour de Suisse den bedeutendsten Erfolg des Olympiasiegers dar.

In der Hierarchie wird die Tour de Suisse als Nummer 4 hinter Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta gehandelt.

Tour de Suisse 2010: Start in Lugano

Die 74. Schweizer Rundfahrt startet nächsten Sommer in Lugano. Die Veranstalter der Tour de Suisse haben mit Lugano einen Vertrag als Startort für die nächsten drei Jahre abgeschlossen.

Als Auftakt zur 74. Schweizer Rundfahrt wird es am 12. Juni 2010 im Tessin zu einem Zeitfahren kommen.

Für das nächste Jahr stehen aber noch nicht alle Etappenorte fest. Wetzikon, Siders und Schwarzenburg haben eine Vereinbarung als Ziel- und Startort unterzeichnet.

In Ascona, Savognin und Meiringen wird jeweils ein Tagespensum gestartet.

swissinfo.ch und Agenturen

1. Cancellara.
2. Martin 2:02.
3. Kreuziger 2:24.
4. Klöden 2:50.
5. Wladimir Karpez (Tsch) 3:18.
6. Damiano Cunego (It) 3:23.
7. Valjavec 3.45.
8. Rein Taaramae (Est) 4:04.
9. Kim Kirchen (Lux), gleiche Zeit.
10. Maxime Monfort (Be) 4:08.
11. Albasini 4:53.
(…)
15. Oliver Zaugg (Sz) 6:11.

1981 in Wohlen bei Bern geboren. In Rennfahrer-Kreisen hat der den Übernamen “Spartakus”.

Der frühere Elektrikerlehrling wird Juniorenweltmeister im Zeitfahren. Ab 2001 fährt er als Profi beim Mapei-Team. Von 2003 bis 2005 gehört er zum Team von Fassa Bartolo, 2006 stösst er zum dänischen Team CSC von Bjarne Rijs.

Cancellara ist 1,86 Meter gross und wiegt 80 Kilogramm. Seine grosse Spezialität sind Zeitfahren (zweifacher Weltmeister) und schwere klassische Eintagesrennen.

Wichtigste Erfolge: Olympiasieger Zeitfahren 2008, Dritter olympisches Strassenrennen 2008, Weltmeister Zeitfahren 2006 und 2007. Dreifacher Etappensieger Tour de France (2004 und 2007, 9 Tage im Leadertrikot). Sieger Paris – Roubaix (2006), Sieger Mailand – Sanremo (2008). Sieger der Tour de Suisse 2009 (7 Etappensiege von 2007 – 2009). WM-Dritter Zeitfahren 2005. Sieger Tirreno – Adriatico 2008. Sechsfacher Schweizer Meister im Zeitfahren.

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