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Das olympische Feuer erhellt die Schweiz

Der Schweizer Tennisspieler Marc Rosset verlässt den Palais des Nations mit dem Olympischen Feuer. Keystone

Das olympische Feuer ist in die Schweiz zurückgekehrt – das erste Mal seit 1948. Der Besuch ist Teil der diesjährigen Staffel durch fünf Kontinente.

Die Flamme wurde am Donnerstag in Genf am Hauptsitz der Vereinten Nationen (UNO) und in Lausanne am Sitz des Olympischen Komitees (IOC) präsentiert.

Die olympische Flamme hat die Schweiz erreicht. Der Schweizer Tennisspieler und Olympiasieger Marc Rosset trug sie zum UNO-Sitz in Genf. Danach wurde sie mit einem Auto-Konvoi nach Lausanne gebracht.

Zuvor war das Feuer durch Australien, Asien, Süd- und Nordamerika getragen worden. Start war am 3. Juni in Athen.

Die Route umfasst unter anderem alle ehemaligen Standorte der Olympischen Sommerspiele. Damit ist die Reise der Fackel zum nächsten Standort der Olympischen Spiele erstmals so ausgiebig angelegt.

Traditionsgemäss wird die Fackel im Hain des antiken Olympia mit Sonnenlicht entzündet.

Über 3,600 Läufer nehmen an der 78’000 Kilometer langen Stafel teil, viele unter ihnen sind Athleten oder lokale Prominenz.

Ähnliche Ideale

Am UNO-Sitz in Genf sagte dessen Generaldirektor Sergei Ordschonikidse, die Ideale der olympischen Spiele und der Vereinten Nationen seien sich ähnlich: Respekt der Würde jedes Individuums, Akzeptanz von Regeln sowie Toleranz und Verständnis unter den Völkern.

Ordschonikidse erinnerte daran, dass die UNO-Generalversammlung zur Einstellung aller Feindseligkeiten während den olympischen Spielen aufruft. Die olympische Waffenruhe sei eine neue Gelegenheit, den Dialog für einen anhaltenden Frieden aufzunehmen.

Auch Alt-Bundesrat und UNO-Sonderbotschafter für Sport, Entwicklung und Frieden, Adolf Ogi, betonte, die olympische Flamme vereinige die Völker in Frieden.

Kritik an Sportartikelherstellern

In Lausanne, der nächsten Etappe der Flamme, wiesen Vertreter einer internationalen Kampagne mit einer Aktion darauf hin, dass fair-play und menschliche Würde, zentrale Werte der olympischen Charta, in der Sportbekleidungs-Industrie kaum beachtet werden.

Unmenschliche Arbeitszeiten, Hungerlöhne und nicht respektierte Gewerkschaftsrechte kennzeichneten die Arbeitsplätze bei Firmen, die in den Ländern des Südens Sportartikel herstellten, kritisierten sie.

Die Aktion war Teil der internationalen Kampagne “Play fair bei Olympia – Olympischer Geist auch für Sportartikelfirmen”.

In der Schweiz wird sie von Clean Clothes Campain, der Erklärung von Bern und dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund getragen.

Trotz einer Petition mit mehr als 225 000 Unterschriften wolle das Internationale Olympische Komitee seine Hände weiter in Unschuld waschen, kritisierte die Kampagne.

swissinfo und Agenturen

Teilnehmer am Staffellauf: 3,600.
Zurückgelegte Distanz: 1,500 km mit Fackelträgern; 78,000 km per Flugzeug.
Die Flamme wird alle bisherigen Gastgeber der Olympischen Sommerspiele besuchen und Beijing, die Olympiastadt 2008.

Das Olympische Feuer wurde am 25. März 2004 in Griechenland entzündet.

Die Staffel durch fünf Kontinente begann am 3. Juni und endet am 13. August bei der Eröffnungsfeier der 28. Olympischen Spiele in Athen.

Die Flamme wird insgesamt 34 Städte in 27 Ländern besuchen.

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