Männer und Frauen werden an diesem Wochenende über vier eidgenössische Vorlagen abstimmen. Dass Frauen an der politischen Meinungsbildung in der Schweiz mitwirken, ist heute eine Selbstverständlichkeit. De facto gibt es das Frauenstimmrecht aber erst seit 45 Jahren. Der Weg dorthin war steinig – und er dauerte über 100 Jahre. (SRF/swissinfo.ch)
Obwohl die Demokratie eine lange Tradition hat, war die Schweiz eines der letzten Länder Europas, das den Frauen das Stimm- und Wahlrecht erteilte.
1868 forderte eine Gruppe Frauen aus dem Kanton Zürich erstmals das Stimmrecht. In vielen Kantonen wurde danach das Stimmrecht für Frauen abgelehnt.
Für eine Verfassungsänderung verlangt das Schweizer System der direkten Demokratie eine landesweite Abstimmung. Allerdings mussten die Schweizer Frauen lange warten, bis ihnen die Männer das Stimmrecht zugestanden.
Der erste Urnengang in dieser Frage fand 1959 statt. Die Vorlage wurde mit 67% der Männerstimmen abgelehnt. Erst am 7. Februar 1971 sagte eine Mehrheit der Stimmbürger Ja zum Frauenstimmrecht.
Auf kantonaler Ebene erteilten Waadt und Neuenburg als erste den Frauen das Stimmrecht. Schlusslicht Appenzell Innerrhoden tat dies erst 1990.
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