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Edelweiss für Blumensträusse

Es dauert noch eine Weile, bis das Helvetia-Edelweiss beim Floristen zu kaufen sein wird. Keystone/Forschungsanstalt ACW

Das Wahrzeichen der Schweizer Alpen, das Edelweiss, soll schon bald beim Floristen erhältlich sein. Versuche der Forschungsanstalt Agroscope zeigen, dass die geschützte Blume kommerziell produziert werden kann.

Erste Anbauversuche mit der langstieligen Zuchtsorte “Edelweiss Helvetia” sollen ab Frühling stattfinden. Weitere Versuche stehen auch mit anderen Alpenpflanzen wie dem Enzian an.

Um sich von der Auslandproduktion abzuheben und einen bedeutenden Marktanteil bei den Grossverteilern und im Detailhandel halten zu können, müssten die Schweizer Schnittblumen- und Topfpflanzen-Produzenten ständig neue Nischen finden.

Dies teilte die Eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil mit.

Die steigenden Energiepreise und das damit verbundene Ziel, die Heizkosten zu senken, machen es notwendig, das gegenwärtige Sortiment mit punkto Wärme genügsamen Pflanzen zu ergänzen.

Deshalb hat das Forschungszentrum ein Diversifikations-Projekt lanciert, um den Blumenzüchtern innovative Produkte für ihre Kunden anzubieten. Ziel ist die Entwicklung von markanten Schweizer Besonderheiten.

Das genügsame Edelweiss

Der Schwerpunkt liegt dabei auf alpinen Pflanzen, die von Natur aus energiegenügsam sind. Die ersten Anbauversuche haben sich daher auf das Edelweiss konzentriert. Die Pflanzen wurde erfolgreich im geschützten Anbau in mit Kokosfasern gefüllten Behältern sowie im Freiland gezüchtet.

“Unser erstes Ziel war, herauszufinden, ob wir das Edelweiss als Schnittblume züchten können, mit einer Stängellänge von 30 cm, sagte Céline Gilli, Leiterin der Agroscope-Forschungsgruppe Kulturen unter Glas, gegenüber swissinfo

Die gezüchtete Stiellänge eigne sich bestens zur Ausfertigung runder Blumensträusse. Die von Agroscope gezüchtete Sorte Helvetia sei ein Garant für eine Belieferung über die ganze Saison hinweg.

Anbauversuche

Erste Anbauversuche bei den Produzenten finden im kommenden Frühling statt. Aber Gilli sagte auch, dass es noch ein paar Jahre dauern könnte, bis man die Edelweiss-Schnittblumen beim Blumenhändler kaufen könne.

“Es ist eine symbolträchtige Blume, ein Sinnbild für die Schweiz. Und in der Regel ist sie sehr selten”, so Gilli.

Versuche bei zwei Enzianarten

Beim Enzian finden im laufenden Jahr Versuche statt, um einheimische Arten wie die “Gentiana asclepiadea” oder die “Gentiana pneumonanthe” anzubauen.

So soll ihr Produktionspotenzial an qualitativ hochstehenden Stielen für Blumenbouquets beobachtet werden.

swissinfo und Agenturen

Das Edelweiss stammt ursprünglich aus Asien.

Es gibt 41 verschiedene Arten.

Die Pflanze kommt in den Alpen, Pyrenäen, in Sibirien, Afghanistan, Japan, China und dem Himalaya vor.

Sie wächst in einer Höhe von 2000 bis 3000 Metern.

Der Edelweiss-Stern ist eine Scheinblüte. Die wirklichen Blüten sitzen in der Mitte des Sterns. Sie sind winzig klein und blass-gelb.

Das Edelweiss blüht zwischen Juli und September. Es ist ungiftig und steht unter Naturschutz.

Das Edelweiss wird als Symbol oft mit den Schweizer Alpen in Verbindung gebracht.

Es ist auch das Logo von Schweiz Tourismus.

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