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Schweizer Wirtschaft stärker auf Wachstumskurs

Hat an Fahrt gewonnen: Die Schweizer Wirtschaft. Keystone

Die Schweizer Wirtschaft wächst stärker, als die Experten bisher angenommen haben. Die Crédit Suisse hat ihre Prognosen massiv erhöht und prophezeit ein Wachstum von 2,8%.

Der Internationale Währungsfonds prognostiziert 2,2% und stellt der Schweizer Wirtschaft insgesamt ein sehr positives Zeugnis aus.

Bisher gingen die Ökonomen der Grossbank Crédit Suisse von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,1% aus. Nun haben sie ihre Schätzungen massiv erhöht und stellen ein Wachstum von 2,8% in Aussicht.

Im Jahr 2007 soll die Schweizer Wirtschaft um 2,1% zulegen. Bislang wurden 1,8% vorausgesagt.

Für beide Jahre erwartet die Crédit Suisse eine Inflationsrate von je 1,4%. Die bisherigen Schätzungen gingen von 1,3% aus. Das Beschäftigungswachstum soll sich 2006 auf 0,8% beschleunigen, und die Arbeitslosenrate soll auf 3,2% zurückgehen. (Vorjahr: 3,8%)

Auch IWF positiv

Ein gutes Zeugnis stellt der Schweizer Wirtschaft auch der Internationale Währungsfonds (IWF) aus. In seinem Bericht 2006 schreibt der IWF, die Schweiz habe die Inflation trotz den steigenden Ölpreisen unter Kontrolle und die Arbeitslosigkeit sei rückläufig. Der IWF bezeichnet ein grösseres Wirtschaftswachstum als wünschenswert.

Der IWF geht von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von etwas mehr als 2% aus. Er rechnet mit einer Inflationsrate von etwas mehr als 1%.

Der am Montag publizierte Bericht stellt der Schweizer Regierung ausserdem ein gutes Zeugnis beim Abbau der Staatsverschuldung aus.

Überalterung: ein Problem

“Die grossen mittelfristigen Herausforderungen bestehen darin, das Wirtschaftswachstum zu verstärken und gleichzeitig die Staatsverschuldung weiter abzubauen”, schreiben die Experten des IWF.

“Eine weitere Herausforderung ist der Budgetdruck, der sich durch eine zunehmende Überalterung der Gesellschaft noch akzentuieren wird.”

Unter den Anstrengungen, welche die Schweiz zu unternehmen habe, nennt der Bericht weitere Liberalisierungsschritte in geschützten Bereichen sowie einen Abbau bei den Einfuhrbeschränkungen und Agrarsubventionen. Die Agrarsubventionen bezeichnet der IWF als immer noch “sehr hoch”.

Freier Franken

Lob erhält die Schweiz für die Geldpolitik der Nationalbank. Diese habe entscheidende Anstrengungen unternommen und die Geldpolitik gestrafft, eine neutrale Zinspolitik betrieben und reagiere schnell auf die Änderungen auf den Geldmärkten.

Schliesslich freut sich der IWF über die Wechselkurspolitik, welche “den Frankenkurs frei im Winde flattern lässt”.

swissinfo und Agenturen

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ist der wichtigste Indikator für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft.

Das BIP misst das Wirtschaftswachstum aufgrund der Faktoreinkommen Wirtschaft.

Weitere Indikatoren sind die Kaufkraft, das Lohnniveau.

Der IWF fungiert als Stabilitätswächter und Krisenhelfer der Weltwirtschaft.

Die Schweiz ist seit 1992 Mitglied der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Staatssekretariat für Wirtschaft: 2,0% (2006) und 1,5% (2007)

Schweizerische Nationalbank: 1,5%, 2,0%

UBS: 2,3% 1,3%

Credit Suisse Group: 2,8% 2,1%

KOF ETH: 2,1% 1,9%

BAK Basel Economics: 2,7% 1,8%

IWF: 2,2% 1,7%

OECD: 1,75%

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