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Zwischen Hölle und Paradies

Zug: Paradies für Steuerpflichtige. Keystone

In der Schweiz ist der Steuerfuss von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Je nach Wohnort ist man entweder in einem "Steuerparadies" oder in einer "Steuerhölle".

Nur die – relativ tiefe – direkte Bundessteuer ist auf dem ganzen Staatsgebiet gleich.

Entscheidend für die Besteuerung ist der Wohnkanton. Die höchsten Steuern können doppelt, manchmal gar vier Mal so hoch sein wie die tiefsten.

Im Jahr 2001 bezahlte ein lediger Steuerpflichtiger mit einem steuerbaren Einkommen von 70’000 Franken in Zug 4682 Franken (6,69% des Einkommens). Basel dagegen präsentierte mit der Forderung von 11’421 Franken (16,32%) für das gleiche Einkommen eine wesentlich gesalzenere Steuerrechnung.

Ähnliche Unterschiede sind auch bei Ehepaaren mit zwei Kindern zu verzeichnen. Beim erwähnten Einkommen von 70’000 mussten diese in Zug 1287 Franken zahlen (1,84% des Einkommens), in Neuenburg dagegen 5676 Franken (8,11%).

Auch bei den Gemeinden

Solche Unterschiede sind auch innerhalb der Kantone zu finden. So zum Beispiel im Kanton Waadt.

Für jeden 2001 im Kanton bezahlten Franken lieferte ein Bewohner von Malapalud noch 1,25 Franken an die Gemeinde ab. Am anderen Ende der Skala liegt die Gemeinde Dully, wo ein Einwohner lediglich 40 Rappen zu zahlen hatte. Das ist der grösste innerkantonale Unterschied in der Schweiz.

Unterschiede bestehen auch bei vielen Abgaben. So zahlen Hundehalter in einigen Genfer Gemeinden 80 Franken pro Jahr, in anderen nur 43 Franken 50. Und auch die Kehrichtgebühren und die Abgaben für die Feuerwehr können stark variieren.

Olivier Pauchard

Übertragen aus dem Französischen: Charlotte Egger

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