Nach Ansicht des Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK), Jakob Kellenberger, müssten die Genfer Konventionen, welche die Zivilbevölkerung schützen sollen, überarbeitet werden.
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Zwar seien die Konventionen nach wie vor relevant, sagte IKRK-Präsident Kellenberger in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. So hätten sie ein noch grösseres Leid in Krisenherden wie Darfur und Sri Lanka verhindert.
Allerdings fänden inzwischen die meisten Konflikte innerhalb von Staaten und nicht zwischen Staaten statt. Die meisten Kämpfe gingen zudem von Rebellengruppen und nicht von Regierungen aus. Entsprechend müsse deutlicher gemacht werden, wer direkt an den Kämpfen beteiligt sei und wer nicht.
“Die fehlende Einhaltung des internationalen humanitären Rechts durch bewaffnete nichtstaatliche Teilnehmer ist eindeutig ein grosses Problem”, sagte Kellenberger. Auch solche Gruppen müssten sich an das Recht halten.
Einigen sei dies auch bewusst, sagte er unter Verweis auf Aufständische im Sudan. Dort hätten die Rebellen über das Rote Kreuz 55 Soldaten und fünf Polizisten freigelassen.
Kommende Woche wird der 60. Jahrestag der Genfer Konventionen gefeiert, die unter anderem den Schutz der Zivilbevölkerung im Krieg regeln.
swissinfo.ch und Agenturen
Mit der Schlacht von Solferino vor 150 Jahren begann die Rotkreuz-Bewegung.
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