Hanspeter Born: Drei gute Gründe für den Krieg

Hanspeter Born. Weltwoche

Hanspeter Born ist der Meinung, es gebe drei sehr gute Gründe für einen Krieg.

Hanspeter Born, langjähriger Radio-Korrespondent in Washington, arbeitet als Journalist für “DIE WELTWOCHE” in Zürich.

swissinfo: Gibt es gute Gründe für einen Krieg?

Hanspeter Born: Es gibt für mich politisch, völkerrechtlich, moralisch sehr gute Gründe.

Völkerrechtlich: Die Resolutionen 678, 687 und 1441 geben eigentlich den Amerikanern das Recht, militärisch einzugreifen.

Moralisch: Saddam Hussein hat zwei Kriege auf dem Gewissen, mit mindestens zwei Millionen Toten. Er hat Giftgas eingesetzt. Er unterdrückt sein Volk grausam. Es ist Zeit, seiner Tyrannei ein Ende zu setzen.

Und politisch: Bush konnte gar nicht anders handeln. Er darf es nicht zulassen, dass via Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen in die Hände von Terroristengruppen kommen.

Hat die UNO ihre Glaubwürdigkeit verloren?

Hatte die UNO überhaupt je als sicherheits- und friedensstiftendes Organ Glaubwürdigkeit?

Die UNO hat seit dem zweiten Weltkrieg drei Kriege gutgeheissen. 250 Kriege haben stattgefunden ohne UNO. Unter anderem der Einsatz in Sierra Leone, der Krieg in Kosovo.

Ich glaube, dass die UNO in Zukunft an Glaubwürdigkeit gewinnen wird. Denn dieser Scherbenhaufen, der durch die Spaltung des Sicherheitsrates hinterlassen wurde, wird wahrscheinlich zu einem Neudenken führen.

swissinfo-Interview: Christian Raaflaub