Genf hat mehr offizielle Empfänge und Konferenzen als jede andere Stadt der Welt. Ein spezielles Team heisst Staatsoberhäupter, Prinzen und Spitzendiplomaten am Flughafen auf besondere Art willkommen. Eine neue Fotoausstellung führt hinter die Kulissen.
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Der in London geborene Multimedia-Journalist Simon arbeitet seit 2006 für swissinfo.ch. Er spricht Französisch, Deutsch und Spanisch und berichtet über Wissenschaft, Technologie und Innovation.
Im vergangenen Jahr begrüsste Genf rund 4700 internationale VIPs, darunter 97 Staatsoberhäupter, 44 Premierminister, über 2000 Minister und fast 700 königliche Familienmitglieder.
Die lokalen Behörden rühmen sich, dass es “in Genf mehr offizielle Empfänge als in New York und mehr internationale Konferenzen als in jeder anderen Stadt der Welt” gebe.
Im Jahr 2016 fanden 2831 internationale Konferenzen in der Stadt statt, in der sich der europäische Hauptsitz der Vereinten Nationen und 37 internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Welthandelsorganisation (WTO) befinden.
Der Fotograf Mohammed ZouhriExterner Link berichtet seit 15 Jahren über das Kommen und Gehen internationaler Führungskräfte und Diplomaten in Genf. Eine Ausstellung seiner Arbeit “Protokoll, Empfang, SchutzExterner Link“, die bis zum 21. Mai am Quai Général-Guisan in Genf stattfindet, führt hinter die Kulissen dieser kaum bekannten Tätigkeit von Beamten des internationalen Genfs.
“So etwas gibt es nirgendwo sonst”, sagt Zouhri gegenüber swissinfo.ch. “Es ist eine gut geölte Maschine. Sie empfangen solche Personen seit über 30 Jahren. Alles ist mit Perfektion geplant.”
“Image von Genf”
Für François Longchamp, den Präsidenten der Genfer Regierung, bedeutet die Kompetenz von Genf und der Schweiz in Sachen “Staatshöflichkeit” weit mehr als ein perfektes Timing und tadellosen Schutz.
“Es geht auch um die Ehrlichkeit der ausgetauschten Blicke und die Qualität der Empfangsgespräche”, sagt er.
Auf dieses besondere diplomatische Know-how hat Longchamp vor zwei Jahren in einer Rede zur Eröffnung einer ähnlichen Fotoausstellung hingewiesen.
“Ich weiss, dass es auf der ganzen Welt hochgebildete aber auch sehr schlecht erzogene Menschen gibt, die manchmal sehr hohe Positionen einnehmen”, bemerkte er damals und wandte sich an den Genfer Empfangsdienst.
“Sie müssen alle diese Leute mit gleichem Lächeln, Talent und Geduld empfangen. Sie machen das brillant und prägen damit das Bild von Genf – vielleicht das Wichtigste, denn es ist der erste Eindruck, den Besucher bekommen, wenn sie auf der Rollbahn ankommen.”
(Übertragung aus dem Englischen: Peter Siegenthaler)
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