Vorposten der kalten, weissen Leere
Dikson, 650 Einwohner, im Winter tödliche Kälte, ab April 23 Stunden Sonne pro Tag: Das ist die nördlichste Siedlung Russlands, auf dem Festland und einer Insel in der Karasee gelegen. Der Schweizer Fotograf Beat Schweizer hat sich und seine Kamera einem Ort ausgesetzt, an dem Menschen eigentlich nichts verloren haben.
Dieser Inhalt wurde am 05. April 2014 - 11:00 publiziert"Du gehst 20 Minuten, und das einzige, was du siehst, ist Schnee. Und nach einer Stunde ist alles weiss verschwommen, so dass du Land und Horizontlinie nicht mehr unterscheiden kannst", erzählt der Berner mit Jahrgang 1982 im Gespräch mit swissinfo.ch.
Seine Erkundungen in Dikson, die er zusammen mit einem Schriftsteller und einer Dolmetscherin unternahm, hat er in der Fotoreportage "An der Frostgrenze" dokumentiert. Diese ist noch bis am 22. April im Bieler Photoforum Pasquart zu sehen, bevor sie in Wladiwostok gastieren wird.
Die Menschen, die er in Dikson traf, sind fast alle mit der Instandhaltung der dortigen Infrastruktur beschäftigt. Dazu gehört auch der kleine Flughafen, auf dem einmal pro Woche eine Maschine landet.
Die einzige Verbindung zum Festland bringt selten Gäste mit. Die anfängliche Skepsis der Bewohner gegenüber den Fremden wich aber rasch einer herzlichen Gastfreundschaft. So wurden sie innert Kürze in eine freie Wohnung geleitet, die sie für die Dauer ihres Aufenthaltes benützen konnten. Der Preis: Sie mussten die Katze des Besitzers füttern, der wegen eines Beinbruchs im Spital auf dem Festland lag.
"Wir wurden wie verlorene Söhne aufgenommen", erzählt Schweizer. "Käme ein Russe in ein Dorf im Kanton Appenzell, würde er wohl kaum so aufgenommen."
(Bilder: Beat Schweizer, Text: Nadja Capone und Renat Kuenzi, swissinfo.ch)
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