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Schweizer Debakel am Lauberhorn

Konnte die Erwartungen nicht erfüllen: Ein enttäuschter Bruno Kernen. Keystone

Der Österreicher Michael Walchhofer hat die 75. Abfahrt am Lauberhorn in Wengen gewonnen. Bester Schweizer wurde Silvan Zurbriggen auf Platz 16.

Die Jubiläumsabfahrt fand unter idealen Bedingungen mit Sonnenschein und perfekten Schneeverhältnissen statt.

Die Schweizer Abfahrts-Asse erlitten am Jubiläums-Lauberhornrennen in Wengen eine empfindliche Niederlage. Bester Schweizer beim Triumph des österreichischen Weltmeisters Michael Walchhofer war Silvan Zurbriggen als 16.

Vieles schuldig blieb vor allem “Titelverteidiger” Bruno Kernen. Der Berner Oberländer verlor schon im ersten Streckenteil vor dem Hundschopf viel Zeit und wurde mit 2,29 Sekunden Rückstand lediglich 20.

Noch mehr Pech hatte Didier Defago. Er stürzte mit der besten Zwischenzeit im Ziel-S und schied aus.

Mit einem Fehler im Ziel-S vergab auch Jürg Grünenfelder (22.) eine hervorragende Ausgangslage, die zu einem Spitzenrang hätte führen können.

Grösste Schlappe seit fünf Jahren

So kam es zur grössten Schweizer Abfahrtsschlappe nicht nur dieses Winters, sondern seit fünf Jahren. Damals, in der Abfahrt von Garmisch, war Jürg Grünenfelder als 20. bester Schweizer gewesen.

Didier Defago, am Freitag als Dritter der Kombination auf dem Podest, wollte das Ziel-S gleich wie am Vortag fahren.

“Ich setzte aber zu früh zur Rechtskurve an”, sagte er, “und konnte nicht mehr korrigieren. Ich war allerdings auch müder als am Freitag.” Die Kombi-Abfahrt war auf verkürzter Strecke gefahren worden.

Dabei hätte am Samstag alles gestimmt – vom wunderschönen Winterwetter, einen hervorragenden Piste über den Grossaufmarsch an Zuschauern.

Zweiter Sieg für Walchhofer

Weltmeister Michael Walchhofer war als Weltcup-Abfahrtsleader ins Rennen gegangen. Er war in den sechs vorherigen Abfahrten der Saison fünf Mal auf dem Podest.

Jetzt schaffte er den ersten Sieg des Winters mit 9 Hundertsteln Vorsprung auf Gruber und 18 Hundertstel auf den Amerikaner Bode Miller.

Es war für den 29-jährigen Walchhofer erst der zweite Weltcup-Abfahrtssieg seiner Karriere, nachdem er letzten Winter in Lake Louise gewonnen hatte. Sein Teamkollege Hermann Maier, der Lauberhornsieger 2001, wurde Vierter.

swissinfo und Agenturen

Die Männerabfahrt am Lauberhorn ist die 7. Abfahrt der Saison.
Sie ist die längste im Weltcup: 4465 m lang, 1028 m Höhendifferenz, 51 Tore.
Geschwindigkeitsrekord auf der Piste: 155 km/h.

Die Lauberhorn-Abfahrt in Wengen feiert dieses Jahr ihr 75. Jubiläum. Sie gilt als “DER” Klassiker unter den Abfahrten.

Die Strecke ist fast gänzlich naturbelassen, mit einem Minimum an menschlichem Eingriff. Ausserdem ist das Panorama grandios – mit Eiger, Mönch und Jungfrau.

1. Michael Walchhofer (Österreich) 2:27,05 Min.
2. Christoph Gruber (Österreich) 2:27,14
3. Bode Miller (USA) 2:27,23
16. Silvan Zurbriggen (bester Schweizer)

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