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Snowboard: Schweizer sind Favoriten an “ihrer” WM

Die Schweizer Snowboarder gelten als Top-Favoriten für die WM 2007 in Arosa. Keystone

Die Schweizer Snowboarderinnen und Snowboarder gehören an der Weltmeisterschaft in Arosa, die am Samstag begonnen hat, zu den Top-Anwärtern auf Medaillen.

Es ist das erste Mal seit 1996, dass eine Snowboard-WM unter dem Patronat des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) in der Schweiz stattfindet.

Frontside oder Backside: Die besten Athletinnen und Athleten dieser Disziplin und ihre Fans werden während der Snowboard-Weltmeisterschaft das Bündner Dorf (1800 m) am oberen Ende des Schanfigg-Tals in Beschlag nehmen.

Arosa war bisher eher bekannt für seine Kur- und Wellness-Zentren – das jüngste ist das 35-Millionen-Franken-Werk des Schweizer Star-Architekten Mario Botta – oder für sein Opern-Openair-Festival. Mit der Snowboard-WM erlebt der kleine Ort nun eine ganz neue, andere Atmosphäre.

Optimistischer Organisator

“Der Snowboard-Geist und Arosa werden wunderbar zusammenpassen”, sagt Hello Haas, Generalsekretär der Snowboard-WM, gegenüber swissinfo. Die für das Event zubereitete Kulisse im Dorf scheint ihm recht zu geben.

“Die Organisatoren haben alles im Griff, und es wurde alles getan für ein hohes Niveau der WM. Es wird genug Schnee haben zur Durchführung aller Disziplinen”, so Haas optimistisch.

Die Schweizer Armada

Man hofft natürlich auf Glanzleistungen der Schweizer Snowboard-Athleten im eigenen Land. Seit geraumer Zeit besetzen sie die Plätze auf dem Podium und gewinnen Medaillen, vor allem im Alpinen Sektor.

Die Schweizer haben die beiden letzten Gesamtklassemente (2004-2005 und 2005-2006) gewonnen, sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen. Nicht zu vergessen die Medaillen der Gebrüder Philipp und Simon Schoch an den Olympischen Spielen in Turin (Gold und Silber im Riesenslalom), von Daniela Meuli (Gold im Riesenslalom) und Tanja Frieden (Gold im Boardercross).

Erwartete Medaillen-Gewinne

Es wird erwartet, dass in Arosa das Alpine Männerteam der Gebrüder Schoch und das Boardercross-Duo Tanja Frieden und Mellie Francon Medaillen gewinnen.

Nach dem sportlichen Rücktrtitt von Olympiasiegerin Daniela Meuli und der Ex-Weltmeisterin Ursula Bruhin ist Fränzi Kohler die einzige, die ihr Land im Slalom und im Parallel-Riesenslalom vertritt.

Auch wenn die Half-Pipe der Schwachpunkt der Schweizer Selektion ist, bleibt mit Manuela Pesko dennoch ein bisschen Hoffnung.

Berechtigte Ambitionen

“Wir hoffen natürlich, einige Medaillen zu gewinnen. Mit drei, vier Medaillen wären wir sehr zufrieden. Auch ein WM-Titel würde uns nicht missfallen”, sagt Franco Giovanoli, Chef von Swiss-Ski, gegenüber swissinfo.

2005, in Whistler Mountain in Kanada, gewannen die Schweizer Snowboarderinnen und Snowboarder drei Medaillen: Gold mit Daniela Meuli im Parallel-Slalom, Silber mit Manuela Pesko in der Half-Pipe und nochmals Silber mit Urs Eiselin im Parallel-Riesenslalom.

“Auf dem Papier hat das alpine Männer-Team die grössten Medaillen-Chancen. Im Boardercross ist alles möglich”, so Giovanoli. “Die Tatsache, dass die WM in der Schweiz stattfindet, setzt noch ein bisschen mehr Druck auf die Schultern unserer Selektion.”

Fünf Weltmeister dabei

An der WM in Arosa sind fünf Weltmeister und Weltmeisterinnen von 2005 präsent.

Es sind der Kanadier Jasey-Jay Anderson (Alpin), der Finne Antti Autti (Half-Pipe und Big Air), die Amerikaner Seth Wescott und Lindsay Jacobellis (Boardercross) sowie die Österreicherin Manuela Riegler (Parallel-Riesenslalom).

swissinfo, Mathias Froidevaux
(Übertragung aus dem Französischen: Jean-Michel Berthoud)

Die Snowboard-WM findet vom 13. bis 20. Januar in Arosa statt. 20 Leute haben während zwei Jahren die Veranstaltung vorbereitet. Das Budget für die WM beträgt 3 Mio. Franken.

Rund 800 Athletinnen und Athleten sowie Trainer aus 47 Ländern nehmen an der WM im Bündner Dorf teil.

Die Snowboard-Weltmeisterschaften werden seit 1996 (WM in Linz, Österreich) unter dem Patronat des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) organisiert. Seit 1997 (San Candido, Italien) finden sie alle zwei Jahre statt.

Früher fanden die Snowboard-WMs unter dem Patronat des Internationalen Snowboard-Verbandes (ISF) statt, darunter eine WM in Davos (1992).

Die Snowboard-Disziplin wurde 2004 in den Schweizerischen Ski-Verband (Swiss-Ski) integriert.

Parallel-Riesenslalom
Männer: Simon Schoch; Philipp Schoch; Marc Iselin; Heinz Inniger
Frauen: Fränzi Kohli; Patrizia Kummer

Parallel-Slalom
Männer: Simon Schoch; Philipp Schoch; Marc Iselin; Roland Haldi
Frauen: Fränzi Kohli; Patrizia Kummer

Boardercross
Männer: Marco Huser; Stephan Werlen; Guillaume Nantermod; Reto Jenni
Frauen: Mellie Francon; Tanja Frieden; Sandra Frei; Simona Meiler

Half-Pipe
Herren: Christian Haller; Rolf Feldmann; Markus Keller; Sergio Berger
Frauen: Manuela Pesko; Andrea Schuler; Sina Candrian; Ursina Haller

Big Air
Herren: Thomas Franc; Benedikt Nadig; Stephan Maurer; Christian Haller
Frauen: Manuela Pesko

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