Gold für Snowboarderin Daniela Meuli
Die Schweizerin Daniela Meuli gewinnt im Snowboard-Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen Gold, Teamkollegin Ursula Bruhin wird 7.
Meulis Medaille ist bereits das fünfte Gold und die zwölfte Medaille insgesamt für die Schweizer Delegation.
Die 24-jährige Topfavoritin Daniela Meuli hielt dem Druck stand und überzeugte beim Parallel-Riesenslalom der Snowboarderinnen mit perfekten Läufen.
«Im Moment fehlen mir die Worte», freute sich Meuli über den Sieg. «Es war gewaltig. Im Final fühlte ich mich voll locker. Ich hatte Spass, da zu fahren.»
Den Final gewann sie gegen die 18-jährige deutsche Newcomerin Amelie Kober, die im zweiten Lauf in die Banden stürzte. Meuli hatte bereits im ersten Lauf einen kleinen Vorsprung von 0,21 Sekunden herausgeholt.
Bronze holte die Amerikanerin Rosey Fletcher im kleinen Final gegen die Österreicherin Doris Günther.
Dominatorin
Die Bündnerin Meuli ist – ähnlich wie Olympiasieger Philipp Schoch – die dominierende Figur bei den Alpin-Boarderinnen. Die angehende Sportlehrerin holte 2005 den WM-Titel im Parallel-Slalom und war mit den Siegen in der Disziplinenwertung der letzten beiden Winter das unumstrittene Mass aller Dinge.
In dieser Saison ist die Bündnerin auf bestem Weg, den «Alpin-Hattrick» zu realisieren, so deutlich führt die Gewinnerin von bislang drei Weltcup-Rennen (zudem vier weitere Podestplätze) das Weltcup-Klassement an.
Mit 36 erstmals bei Olympia
Rund drei Wochen vor ihrem 36. Geburtstag kam Ursula Bruhin, die oft in Sichtweite ihrer jüngeren Teamkollegin Meuli fuhr, doch noch zu ihrer Olympia-Premiere.
Die Schwyzerin, die es vor vier Jahren auf umstrittene Art und Weise nicht ins Olympia-Kader von Salt Lake City geschafft hatte, gehörte zum erweiterten Kreis der Medaillen-Anwärterinnen.
Im Viertelfinal jedoch verlor Bruhin auf Rosey Fletcher nur gerade 15 Hundertstel und schied ganz knapp aus dem Rennen um die Medaillen aus. Später verpasste sie wegen eines Sturzes auch den Einzug in den Kampf um die Plätze 5 und 6.
«Ich freue mich riesig für Daniela», kommentierte Ursula Bruhin. Sie zeigte sich nach dem Rennen nicht enttäuscht. «Im Hinterkopf hatte ich schon Gold, doch es war trotzdem wunderbar.»
swissinfo und Agenturen
Snowboard ist sei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano mit drei Disziplinen vertreten: Halfpipe, Parallel-Riesenslalom und Boardercross.
Im Weltcup-Zwischenklassement des Parallel-Riesenslaloms führt Daniela Meuli, Ursula Bruhin ist Dritte.
Die wichtigsten Erfolge von Daniela Meuli: Olympiasiegerin im Parallel-Riesenslalom 2006, Weltmeisterin im Parallel-Slalom 2005, Alpin-Weltcupsiegerin 2004 und 2005, Weltcup-Gesamtsiegerin 2005, ISF-Junioren-Weltmeisterin im Parallelslalom 1998 und 1999, FIS-Junioren-Weltmeisterin im Parallel-Slalom 2001.
Medaillenspiegel Schweiz: 5 Gold, 3 Silber, 4 Bronze (Am Donnerstag Nachmittag spielen die Curling-Frauen gegen Schweden um Gold oder Silber).
Die Snowboard-Rennen werden in Bardonecchia ausgetragen.
Der Ort liegt in Alta Val di Susa auf einer Höhe von 1312 Meter über Meer.
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