Die Durchsuchungen in den deutschen Credit Suisse-Filialen sind beendet. Die Aktion ist laut dem Düsseldorfer Staatsanwalt Johannes Mocken ein Erfolg. Sichergestellt wurde kistenweise Material, von dem man sich Aufklärung über CS-Angestellte erhofft, die Deutschen beim Steuerhinterziehen geholfen haben.
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“Weit über 100 Umzugskartons” hätten die Steuerfahnder beschlagnahmt, sagte Mocken. Es handle sich um viele elektronische Daten, die von Computern kopiert worden seien, aber auch Papierdokumente befänden sich darunter.
Die Durchsuchungen betrafen sämtliche 13 CS-Filialen in Deutschland. Sie hatten am Mittwoch unangekündigt begonnen. Nächste Woche nehmen die Fahnder laut Mocken nochmals den Hauptsitz in Frankfurt unter die Lupe.
Laut einem CS-Sprecher habe die Bank wie angekündigt mit den Ermittlern zusammengearbeitet. Er wollte unter Hinweis auf das laufende Verfahren die Durchsuchungen nicht weiter kommentieren.
Wie erfolgreich die Razzien wirklich waren, lässt sich erst nach der Auswertung der Daten sagen. Und dieses Unterfangen könnte sich über Wochen hinziehen, wie Mocken sagte.
Nach dem Kauf einer CD mit gestohlenen Daten durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen für 2,5 Mio. Euro hatte die Staatsanwaltschaft im Hauptort Düsseldorf Ermittlungen aufgenommen, die sich gegen Kunden der CS wie auch deren Mitarbeiter richteten.
Als der Kauf des Datenträgers im Februar publik wurde, zeigten sich Tausende Deutsche selbst wegen Steuerdelikten an.
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