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Nationalpark um Macun- Seenplatte erweitert

Genau 86 Jahre nach der Gründung ist der Schweizerische Nationalpark am Dienstag (01.08.) offiziell um die Seenplatte von Macun erweitert worden. BUWAL-Direktor Philippe Roche bezeichnete die 23 Seen als "wunderbares Geschenk" für das ganze Land.

Auf den Tag genau 86 Jahre nach der Gründung ist der Schweizerische Nationalpark am Dienstag (01.08.) offiziell um die Seenplatte von Macun erweitert worden. BUWAL-Direktor Philippe Roche beichnete die 23 Seen als «wunderbares Geschenk» fürs ganze Land.

Der Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), der die Grüsse der Schweizer Regierung überbrachte, sagte am Festakt in Lavin vor zahlreich erschienener Prominenz, die Integration der Seenplatte sei für die Unterengadiner Standortgemeinde Lavin zwar mit einer materiellen Einbusse verbunden. Der Verzicht auf die Nutzung des Gebiets sei aber vor allem ein psycholgisches Opfer.

Auf 172 Quadratkilometer erweitert

Mit dem Einbezug der 3,6 Quadratkilometer grossen Seenplatte von Macun (auf deutsch Steinbock) wird der Nationalpark in einer erstenPhase auf 172 Quadratkilometer vergrössert. Die letzte Ausdehnung erfuhr der am 1. August 1914 gegründete Park vor 39 Jahren.

Das Hochplateau Macun auf 2600 Metern über Meer ist nicht nur wegen der 23 Seen eine Bereicherung für das einzige nationale Naturreservat. Der kristalline Untergrund lässt eine Vegetation gedeihen, die sich von der übrigen auf den kalkreichen Böden des Parks unterscheidet.

Kernzone und Umgebungszone

Die Integration der Seenplatte, um die sich seit Urzeiten Legenden über Drachen und Zwerge ranken, ist Teil eines vor vier Jahren in die Wege geleiteten Erweiterungsprojekts, bei dem sich Lavin als Pilotgemeinde zur Verfügung stellte. Das Projekt sieht eine Park-Kernzone vor, die dereinst 200 Quadratkilometer umfassen soll.

Zusätzlich ist eine Umgebungszone im Umfang von 300 Quadratkilometern geplant. In diesem Schutzgürtel sollen eine umweltfreundliche landwirtschaftliche Nutzung, eine extensive Bewirtschaftung der Wälder und ein sanfter Tourismus erlaubt werden, im Gegensatz zur Kernzone, wo die Natur sich selbst überlassen ist und jegwelche Eingriffe verboten sind.

Umstrittene Erweiterung

Ob die Park-Erweiterung im vorgesehenen Ausmass realisiert werden kann, ist jedoch zumindest fraglich. Das Projekt ist in den über 20 davon betroffenen Engadiner Gemeinden teils heftig umstritten. Gegner aus der Region fürchten ein allfälliges «Diktat fremder Herren» und neue Verbote.

Damit die Umgebungszone realisiert werden kann, braucht es aber die Zustimmung der Gemeinden. Zudem müssen das Bundesgesetz über den Schweizerischen Nationalpark und die entsprechende kantonale Verordnung geändert werden.

swissinfo und Agenturen

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