Warum wird Ihre Lieblingsschokolade immer teurer?
Die Kosten für die Rohstoffe zur Herstellung von Schokolade sind gestiegen. Und selbst die billigsten Schokoladegenüsse sind teurer geworden. Was sind die Gründe dafür?
Black Thunder, hergestellt vom japanischen Süsswarenhersteller Yuraku, ist eine der billigsten Schokoladetafeln der Welt. Der Preis von nur 30 Yen (etwa 21 Rappen) ist seit drei Jahrzehnten unverändert geblieben.
Deshalb reagierten die japanischen Schokoladeliebhaber:innen irritiert, als das Unternehmen beschloss, den Preis für die erschwingliche Leckerei ab dem 1. März auf 35 Yen anzuheben.
Selbst als Yuraku beschloss, ab 2019 den teureren nachhaltigen Kakao der Schweizer Firma Barry Callebaut zu beziehen, gab das Unternehmen die zusätzlichen Kosten nicht an die Kundschaft weiter. Wieso also jetzt?
Laut dem Bericht von Barry Callebaut für das erste Quartal sind die Kakaopreise im Durchschnitt um 8,1% gestiegen, weil die Nachfrage nach Kakaobohnen das Angebot übersteigt – nach zwei Jahren mit beträchtlichen Überschüssen.
Auch Zucker wurde teurer. Während der Weltmarktpreis für Zucker aufgrund geringerer Ausfuhren aus Indien leicht um 1,4% anstieg, betrug der Preisanstieg in Europa wegen tieferen Lagerbeständen und hoher Energiepreise fast 92%.
Auch die in der Milchschokolade verwendeten Milchprodukte sind daran schuld. Die Kosten für Milch waren seit ihrem Höchststand im April 2022 zwar gesunken, lagen aber immer noch um 15,7% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs.
Barry Callebaut arbeitet hauptsächlich mit einem Preismodell, das Änderungen der Rohstoffpreise an seine Abnehmer wie Yuraku weitergibt. Erhöht sich der Rohstoffpreis zwischen Vertragsunterzeichnung und Lieferung inflationsbedingt, muss Yuraku mehr bezahlen.
«Wir betrachten unser Preismodell als fair, da es in beide Richtungen geht. Wenn die Preise für Rohstoffe oder Transportkosten sinken, zahlen unsere Abnehmer weniger», sagt Unternehmenssprecher Frank Keidel.
Aber nicht nur Schokolade ist von der Inflation betroffen. Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé hat die Preise für alle seine Produkte im Jahr 2022 um durchschnittlich 8,2% erhöht. Süsswaren, darunter der berühmte Schoggiriegel Kit Kat, waren jedoch am wenigsten davon betroffen.
Editiert von Virginie Mangin, Übertragung aus dem Englischen: Christian Raaflaub
Übertragung aus dem Englischen: Christian Raaflaub
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