Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

“2 x Weihnachten”: Aktion hat begonnen

500 Freiwillige sortieren die Geschenke ab 30. Dezember im Logistik-Center des Roten Kreuzes. Croix-Rouge Suisse

Zum 8. Mal hat die Geschenk-Aktion "2 x Weihnachten" begonnen. Seit 1997 haben sich die Spenden-Pakete auf fast 70'000 verdoppelt.

Die karitative Aktion wird gemeinsam vom Schweizerischen Roten Kreuz, der Post und von der SRG SSR idée suisse durchgeführt und dauert bis zum 5. Januar.

Vom 24. Dezember bis zum 5. Januar nehmen die Poststellen in der ganzen Schweiz gratis mit Naturalspenden gefüllte Pakete entgegen.

Als Idee dahinter steht der Gedanke, dass für viele Weihnachten ein Fest des Überflusses ist und dass etwas von diesem Überfluss weiter verschenkt werden soll.

Doppelt unter dem Weihnachtsbaum

Falls ein Geschenk doppelt unter dem Weihnachtsbaum liegt oder sonst entbehrt werden kann, könnte man es weiter schenken.

Besonders willkommen sind aber Güter des täglichen Gebrauchs, wie haltbare Nahrungsmittel, Hygieneartikel, neue Kinderschuhe, Spielwaren und Schulmaterial.

Die Idee entstand 1997 an einer vorweihnächtlichen Redaktions-Sitzung des Konsum-Magazins von Schweizer Radio DRS 1, Espresso.

So funktioniert’s: Nachdem die Leute ihre Päckli zur Post gebracht haben, wird es von dort gratis ans Logistic Center des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) nach Wabern gesandt.

In Wabern sorgen rund 500 Freiwillige für die bedarfsgerechte Verteilung im In- und Ausland.

SRG-Radioprogramme berichten regelmässig über den aktuellen Stand der Aktion.

Verdoppelt innerhalb acht Jahren

Wurden 1997/8 noch rund 36’000 Pakete respektive 122 Tonnen im Wert von 2,5 Mio. Franken verteilt, waren es letztes Jahr über 69’000 Pakete respektive 297 Tonnen im Wert von rund 4 Millionen.

Normalerweise ermögliche Bargeld eine gezieltere Hilfe, sagt Karl Schuler vom SRK. Doch mit dieser “2 x Weihnachts-Aktion” gebe es die Möglichkeit, einmal im Jahr Naturalien zu spenden.

Anderseits seien viele Leute im In- und Ausland auf Naturalspenden angewiesen. Wobei das vor allem nützliche und lange haltbare Waren sein sollten.

Halb Inland, halb Ausland

Die geschenkten Artikel würden je zur Hälfte an Bedürftige in der Schweiz und in Osteuropa verteilt, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung.

In der Schweiz verteilen die Kantonalverbände des SRK die Geschenke, in Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten und den Gemeinden.

Die Waren gehen an Sozialhilfe-Empfänger, Notschlafstellen, Heilsarmee, Frauenhäuser, Kindertagesstätten, Pflege- und Kinderheime und Aufnahmezentren für Flüchtlinge.

Die Paketspenden dienen als eine Art ergänzende Winterhilfe.

In Osteuropa bildet Rumänien das diesjährige Schwerpunktland: In den nordöstlichen Distrikten seien besonders viele Menschen verarmt, schreiben die Organisatoren.

Schwerpunktland Rumänien

In Rumänien gehen die Pakete an Kinderheime, Betagte und kinderreiche Familien, Frauen in Zusammenhang mit dem SRK-Programm “Mutter und Kind”.

Hilfsgüter verteilt werden auch in Weissrussland, Bulgarien und Moldawien. Unterstützt werden auch dort insbesondere notleidende Betagte und Familien.

Verteilt wird immer in Zusammenhang mit den lokalen Rotkreuzgesellschaften.

swissinfo und Agenturen

Die Aktion “2 x Weihnachten” entstand 1997, in der Redaktion von Espresso, dem Konsummagazin von SR DRS 1.

Der Grundgedanke ist das Umverteilung des weihnächtlichen Überflusses an Geschenken, besonders bei Geschenken, die man schon hat oder doppelt erhält.

1997/8 wurden Waren im Wert von 2,5 Mio. Franken gespendet, 2003/4 waren es bereits 4 Mio.

Insgesamt wurden seit 1997 über 28 Mio. Franken gespendet.

Im Jahr 2003/4 war von den Kantonal-Verbänden des Roten Kreuzes über 190’000 kg Ware bestellt worden, von Brause-Tabletten über Einwegwindeln bis Puzzles.
Aus dem Kanton Bern bestellte man 25’229 kg Waren, aus Solothurn über 19’000 und aus Zürich 17’233 kg.
Von den insgesamt 873 kg Plüschtieren erhielt Luzern allein 227 kg, von den fast 8400 kg Kaffee erhielt der SRK-Verband Bern allein 1332.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft