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Alinghi zur Titelverteidigung gut gestartet

Der neuseeländische Herausforderer (unten) konnte Alinghi kaum beunruhigen. Keystone

Das Team Alinghi hat am Samstag in Valencia die erste Regatta beim 32. America's Cup mit 35 Sekunden Vorsprung auf Herausforderer Team New Zealand für sich entschieden.

Zum Auftakt des America’s Cup war auch Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey präsent, um das Schweizer Syndikat zu unterstützen.

Die SUI 100, gesteuert von Ed Baird (USA), bestand ihre Feuertaufe bei Winden um 12 Knoten. Die Jacht erwies sich als solides Boot, das in Sachen Geschwindigkeit der neuseeländischen NZL 92 sicher nicht unterlegen ist.

Auf der Kreuz scheint der Speed ähnlich, auf dem Vorwindkurs unter Spinnaker dürfte Alinghi ein Plus haben. Die Alinghi-Crew arbeitete zudem solid und beging keine Fehler.

Schwere Aufgabe

Für das Team New Zealand dürfte es sehr schwer werden, die älteste Sporttrophäe der Welt wieder in die Segelnation Nummer 1 zu bringen. Die erste Regatta wurde im zweiten Teil gleichwohl noch recht spannend.

Alinghi schien dem Gegner davon zu fahren, nachdem bei der ersten Marke der Vorsprung 13 Sekunden und nach Rennhälfte deren 20 betrug. Auf dem zweiten Abschnitt vermochten die Kiwis allerdings einen Winddreher auszunützen und gelangten wieder in Reichweite der Alinghi, auf der Syndikatschef Ernesto Bertarelli als einziger Schweizer an Bord war.

Auf dem letzten Vorwind-Kurs unter Spinnaker gelang es Alinghi stets, sich freien Wind zu verschaffen. Kiwi-Steuermann Dean Barker fand nie die Gelegenheit, den Titelverteidiger anzugreifen.

Calmy-Rey markiert Präsenz

Die Schweizer Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey nutzte den Auftakt zum 32. America’s Cup in Valencia nicht nur, um ihre Unterstützung für Titelverteidiger Alinghi zum Ausdruck zu bringen.

Zwei Wochen nach dem Besuch bei König Juan Carlos und Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero reiste die Bundespräsidentin für eine weitere Stippvisite nach Spanien. Calmy- Rey eröffnete in Valencia den Auftritt von “Präsenz Schweiz” am America’s Cup.

Neben kulturellen und gastronomischen Aktivitäten – im Port America’s Cup wird eine “Defender Bar” betrieben – sowie der Flugshow der Patrouille Suisse gehört auch die Aktion “Schweiz. Entdecke das Plus.” zum Programm.

Bei der Alinghi-Basis steht ein überdimensionales Schweizer Kreuz (Plus), das ab Dezember und bis zur Fussball-EM 2008 auch in anderen europäischen Städten auf Vorzüge der Schweiz aufmerksam machen soll.

Gute Beziehungen Schweiz-Spanien

An einer Medienkonferenz wies Calmy-Rey auf die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Spanien und der Schweiz hin. Die Bundespräsidentin betrachtet Alinghi als Bindeglied: “Die Spanier akzeptieren das Schweizer Team als ihr Team.” Alinghi stehe mit Angestellten aus mehr als 20 Ländern für eine multinationale Schweiz, die mehr zu bieten habe als “Kühe, Käse und Schokolade”.

Calmy-Rey liess es sich nicht nehmen, das erste Rennen von Alinghi auf dem Zuschauerboot zu verfolgen. Als Gast auf der 18. Position der SUI 100 kam sie nicht in Frage: “Es ist schon für 17 Leute eng genug. Und wenn sich das Boot um 45 Grad neigt, würde ich wohl im Meer landen.”

swissinfo und Agenturen

Der 32. America’s Cup findet vom 23. Juni bis 7. Juli in Valencia statt.

Geplant sind neun Regattas zwischen dem Schweizer und dem neuseeländischen Team.

Die zweite Regatta findet am Sonntag Nachmittag, 24. Juni statt.

Um den America’s Cup zu gewinnen, sind fünf Siege notwendig.

Das erste Rennen fand 1851 auf der Isle of Wight in Grossbritannien statt. Amerika dominierte die Rennen, bis 1983 Australien gewann.

1995 gewann Neuseeland als drittes Land die Trophäe und verteidigte seinen Titel 2000 erfolgreich.

Das Schweizer Team Alinghi segelte 2003 gegen Black Magic dem Sieg entgegen und wurde das erste europäische Team, das die prestigeträchtige Trophäe holte.

Für den America’s Cup 2007 wird das Budget von Alinghi auf 160 Mio. Franken geschätzt.

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