100 Armeeangehörige müssen ihre Waffe abgeben
Weil sie ihre Armeewaffe missbrauchen könnten, werden die Waffen von rund 100 Armeeangehörige eingezogen. Die Armee reagiert damit und mit anderen Massnahmen auf das Tötungsdelikt in Zürich-Höngg 2007.
Die Armee war im November 2007 in die Kritik geraten, als ein aus der Rekrutenschule zurückgekehrter Soldat mit seinem Militärsturmgewehr ein ihm unbekanntes Mädchen an einer Bushaltestelle erschossen hatte.
Seither schaut die Armee genauer hin, wer eine Waffe ausgehändigt bekommt oder mit nach Hause nehmen kann. Eine von den Sozialdemokraten und den Grünen lancierte Initiative, welche die Lagerung der Armeewaffen im Zeughaus verlangt, setzt die Militärführung zusätzlich unter Druck.
Bei den rund 100 Personen, bei denen sich eine Missbrauchsgefahr ergab, werde der Kreiskommandant die Waffe konfiszieren, bestätigte Martin Bühler, Sprecher des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Innerhalb eines Jahres werde über eine definitive Konfiszierung entschieden.
In Sumiswald prüft die Armee zudem in einem Pilotversuch das Straf- und andere Register der Stellungspflichtigen. Bei diesen Überprüfungen seien bisher drei Personen festgestellt worden, bei denen sich erhebliche Sicherheitsbedenken ergaben, bestätigte Bühler einen Bericht der SonntagsZeitung. Diesen Personen werde die Armee keine Waffe abgeben.
swissinfo

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