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Bern verlangt humanitären Zugang zu Gaza

Der humanitäre Zugang zum Gazastreifen sei Priorität der Schweizer Diplomatie, sagte Botschafter Jean-Daniel Ruch, Beauftragter für Spezialmissionen im Schweizerischen Aussenministerium (EDA) am Montag.

«Es ist notwendig, dass humanitäre Hilfsgüter in grössten Mengen in den Gazastreifen gebracht werden können», so Ruch. Laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) herrscht im Kriegsgebiet akuter Mangel an Medikamenten, Blutkonserven und technischen Geräten.

Mario Carera, Leiter des Kooperationsbüros der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) für Palästina, hatte am Sonntag von einer «humanitären Katastrophe» gesprochen.

Ein vierköpfiges Ärzteteam des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ist am Montagnachmittag in den Gazastreifen eingereist. Israel hatte ihm zuvor den Grenzübertritt während dreier Tage verweigert. Die Spezialisten sollen im Spital Shifa bei schwierigen Operationen von Kriegsverwundeten helfen.

Das Schweizerische Rote Kreuz sprach für die Opfer vorerst 200’000 Franken für medizinische Soforthilfe. Damit werden Spitäler mit lebensnotwendigen Medikamenten sowie Verbandstoff versorgt. Für weitere Hilfe erliess das SRK einen Spendenaufruf.

Israel verstärkte am Montag die Offensive der Bodentruppen. Gaza-Stadt sei «teilweise eingekreist», erklärte Verteidigungsminister Ehud Barak.

Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Beginn der Kämpfe vor zehn Tagen stieg inzwischen auf über 530. Die UNO geht davon aus, dass ein Viertel davon Zivilisten sind.

Laut dem Hilfswerk Terre des hommes (Tdh) sind im Krieg in Gaza bereits über 70 Kinder getötet worden. Unter den rund 2200 Verletzten seien ebenfalls viele Kinder.

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