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Davoser Kongresszentrum mit Knallraketen beschädigt

Bei einem Anschlag auf das Kongresszentrum Davos mit Knallraketen ist am Samstagabend (15.01.) Sachschaden von rund 15 000 Franken entstanden. Der Anschlag richtete sich gegen das bevorstehende World Economic Forum (WEF).

Bei einem Anschlag auf das Kongresszentrum Davos mit Knallraketen ist am Samstagabend (15.01.) Sachschaden von rund 15 000 Franken entstanden. Der Anschlag richtete sich gegen das bevorstehende World Economic Forum (WEF).

Die unbekannten Täter beschädigten mit pyrotechnischen Knallraketen zwei Panzerglasfenster an der Südseite des Kongresszentrums, teilte das Bundesamt für Polizei am Sonntagnachmittag mit. Solche Raketen würden sonst bei Feuerwerken abgefeuert und seien in der Schweiz ausser für Jugendliche frei erhältlich.

Erste Abklärungen der Bündner Kantonspolizei waren von Sprengstoff ausgegangen. Die Sachbeschädigung festgestellt hatte der Kontrolldienst der Securitas.

Die Bundespolizei vermutet die Täterschaft im Umfeld der WTO- Gegner. Nach Mitternacht gingen bei verschiedenen Medien Bekennerschreiben unterzeichnet mit «Für eine revolutionäre Perspektive» ein. Darin heisst es, der Raketenangriff verstehe sch als symbolischer Beitrag zur Störung des WEF.

Die weiteren Ermittlungen werden unter Leitung der undesanwaltschaft durchgeführt, weil die bestimmungswidrige erwendung pyrotechnischer Gegenstände – namentlich zu Sprengzwecken – unter die Sprengstoffartikel des Strafgesetzbuches fällt.

«Für alle Eventualitäten gerüstet»

Für die Kantonspolizei Graubünden besteht kein Grund, dieSicherheitsmassnahmen wegen des Anschlags noch weiter auszubauen. Man sei für alle Eventualitäten gerüstet, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Zudem seien kleinere Anschläge nichts Neues. Letztes Jahr hatten unbekannte Täter eine Hochmast-Stromleitung mit einem
Erdschluss ausser Betrieb gesetzt.

Am diesjährigen WEF in Davos, das vom 27. Januar bis zum 1. Februar dauert, wird am 29. Januar auch US-Präsident Bill Clinton teilnehmen. Anfang Januar hatte die Bündner Regierung deshalb die Hilfe der Armee angefordert. Soldaten sollen insbesondere Brücken, Tunnels und Energieinfrastrukturen überwachen.

Auch ohne den Einsatz der Armee wird das Sicherheitsdispositiv von Davos aber beispiellos sein. Mehrere andere Kantonspolizeien stehen Graubünden zur Seite. Die Gegner der Welthandelsorganisation (WHO) beteuern allerdings, nur gewaltlos demonstrieren zu wollen.

SRI und Agenturen

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