Gelbes Trikot für Voigt – Sieg für Jalabert

Laurant Jalabert (l) hat den Zweikampf gegen Jens Voigt zwar gewonnen, doch fürs Gelbe Trikot reichte es ihm nicht. Keystone

Jens Voigt ist am Ziel seiner Wünsche. Am Samstag (14.07.) erkämpfte sich der 29-jährige Berliner zum ersten Mal in seiner Karriere das Gelbe Trikot der Tour de France. Tages-Sieger der 7. Etappe ist Laurent Jalabert.

Voigt profitierte im Ziel der 7. Etappe nach 162,5 km in Colmar vom Vorsprung einer Ausreißer-Gruppe, die fast viereinhalb Minuten vor dem Hauptfeld mit den Favoriten Jan Ullrich (Merdingen), Lance Armstrong (USA) und dem bisherigen Träger des Gelben Trikots, Stuart O’Grady (Australien), rettete.

Jalabert ist Tages-Sieger

Den Tagessieg bei der Tour durch die Vogesen sicherte sich Laurent Jalabert wenige Sekunden vor Voigt. Sein Erfolg passte bestens zum 14. Juli, dem Nationalfeiertag der Franzosen.

Der 32-jährige Franzose, der zu Jahresbeginn nach einem Sturz von der Leiter drei Wochen im Krankenhaus gelegen hatte, feierte nach Verdun seinen zweiten Etappensieg.

Jalabert, neben Voigt die bisher größte Tour-Überraschung, hatte sich von einer fünfköpfigen Spitzengruppe sieben Kilometer vor dem Ziel abgesetzt und erreichte das verregnete Colmar als viel umjubelter Solist. Jalabert schob sich damit mit 2:34 Minuten hinter Voigt auf den zweiten Platz.

Nerven-Probe für Voigt

Schreck-Sekunden hatte Voigt bei der Abfahrt vom Collet du Linge zu überstehen, als der unmittelbar vor ihm fahrende Ivan Basso (Italien) in der Kurve stürzte. Mit akrobatischem Geschick kam Voigt um einen Sturz herum.

Rückschlag für Armstrong

Armstrong musste vor Beginn der Alpen-Etappen am Dienstag einen herben Schlag verkraften. Der Texaner verlor seinen Landsmann Christian Vandevelde, der das Rennen nach einem Sturz aufgab. Bereits im Mannschafts-Zeitfahren war Vandevelde gestürzt und damit Auslöser einer erheblichen Verzögerung. Armstrong muss in Zukunft mit sieben Helfern auskommen.

Telekom ist dagegen nach wie vor komplett. Ullrich wird von acht Kollegen unterstützt. Allerdings machte der frühere US- Postal-Fahrer Kevin Livingston auf dem Weg durch das Elsass erneut keinen starken Eindruck.

Schwerer Unfall

Die siebte Etappe der Tour de France war von einem schweren Zwischenfall überschattet. Ein Amok-Fahrer durchbrach in Colmar die Polizei-Absperrungen und fuhr mit seinem Auto in eine Menschen-Gruppe. Nach Angaben der Tour-Direktion gab es vier Verletzte, die in ein städtisches Krankenhaus eingeliefert wurden.

swissinfo und Agenturen