Masern sollen verschwinden

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) plant ein nationales Impfprogramm gegen Masern. Damit soll die Krankheit auch in der Schweiz ausgerottet werden. Sonst drohe die Schweiz zu einer "Masern-Insel" zu werden. Die Impfung ist aber nicht unumstritten.
Nach Schätzungen der Weltgesundheits-Organisation (WHO) sterben jedes Jahr ca. 1 Mio. Menschen an den Folgen einer Masernerkrankung. In den Entwicklungsländern gehören die Masern beispielsweise zu den häufigsten Ursachen für Erblindungen. Die WHO hat sich daher das Ziel gesetzt, nach der Ausrottung der Pocken durch Impfungen, nunmehr die Masern dauerhaft zu beseitigen.
In der Schweiz sind lediglich 80% der Bevölkerung mit dem Kombinations-Wirkstoff Masern/Mumps/Röteln geimpft. Dies sei zu wenig, um eine Viruszirkulation zu unterbinden, sagt das BAG.
Deshalb seien in der Schweiz auch künftig Masern-Epidemien zu erwarten. Angesichts der Anstrengungen anderer Länder drohe die Schweiz gar zur «Masern-Insel» zu werden, von der aus die Bestrebungen anderer Länder zur Ausrottung der Krankheit gefährdet würden.
In der Schweiz sei mit der Abnahme verschiedener Infektionskrankheiten auch das Wissen über die Gefährlichkeit dieser Krankheiten aus dem Bewusstsein verschwunden, schreibt er Bundesrat. Der Bundesrat hält deshalb eine nationale Impfkampagne für unabdingbar. Das BAG habe die Grundzüge des Programms ausgearbeitet.
Impfung nicht unbestritten
Vor allem aus der Alternativmedizin und der Homöpathie kommen Vorbehalte zur flächendeckenden Massenimpfung. Hier wird betont, dass solche Kinderkrankheiten in der Schweiz nicht gefährlich seien und zu keiner Besorgnis Anlass geben. Die Impfung könne zudem eine Immun-Schwäche verursachen, die ansteckenden Krankheiten Tür und Tor öffne.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch