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Mountainbike: Zwei Schweizer Medaillen

Thomas Frischknecht hat in Vail seine zehnte WM-Medaille herausgefahren. Keystone

An der Mountainbike-WM in Vail, Colorado (USA), gab's im Cross Country zwei Schweizer Medaillen: Hinter Roland Green (Ka) gewannen Thomas Frischknecht und Christoph Sauser Silber und Bronze. Bei den Frauen wurde erstmals Alison Dunlap (USA) Weltmeisterin.

Der Schweizer Medaillen-Erfolg ist zum Teil dem Glück zu verdanken. Zwar zeichnete sich in der letzten Viertelstunde ab, dass wenigstens ein Schweizer auf das Podium kommen würde. Dass aber der Däne Michael Rasmussen, der Weltmeister von 1999 in Are (Sd), 1200 m vor dem Ziel an zweiter Stelle liegend wegen eines platten Reifens zurückgeworfen würde, war nicht zu erwarten.

Aber dies macht einen der Reize des Cross Country aus. Mögen die Abstände auch noch so gross sein, weitreichende Positions-Wechsel sind stets möglich.

Die zehnte Medaille

In der Familie Frischknecht scheint das Pech von einer Generation zur anderen weiter gereicht worden sein. Vail schien dies zu bestätigen. Nachdem Thomas Frischknecht nach dem Start in Führung gegangen war, verfing sich ein Ast in seinem Wechsel. Bis das Missgeschick behoben war, fiel der Feldbacher bis auf den 20. Platz zurück.

Dank einer intensiven WM-Vorbereitung in Lake Tahoe mit Adaption an die Höhenlage vermochte der Weltcup-Rekordsieger eine Aufholjagd zu starten, die ihn wieder hoffen liess, um eine Medaille kämpfen zu können. Die Erfahrung des 31-Jährigen zahlte sich in der Form aus, dass er seine Kräfte für den Final schonte und in taktischer Hinsicht von der Zusammenarbeit von Athleten Nutzen zog, die dem gleichen Team angehörten.

In der letzten langen Steigung liess Frischknecht Sauser hinter sich und schien einem Sturz zum Trotz der Bronzemedaille entgegen zu steuern. Rasmussens Pech wurde letztlich zum Glück der Schweizer. Frischknecht liess sich seine insgesamt zehnte WM-Medaille umhängen.

Dank Christoph Sauser standen erstmals in der Geschichte der seit 1990 ausgetragenen Mountainbike-Weltmeisterschaften zwei Schweizer Elite-Fahrer auf dem Podest. Der Olympia-Dritte kam ohne nennenswerte Probleme über die Strecke. Bergauf bekundete der Berner leichte Probleme, dafür meisterte er die Abfahrten schneller als viele Gegner. Der 3. WM-Rang entschädigt Sauser etwas für eine verpatzte Saison, in der er nur in zwei von acht Weltcuprennen ohne nenneswerte Probleme ins Ziel gekommen war.

Barbara Blatter: An Aufgabe gedacht

Auf dem Papier hatte Barbara Blatter als sicherste Schweizer Medaillen-Anwärterin gegolten. Eine leichte Erkältung machte der Olympia-Zweiten allerdings einen Strich durch die Rechnung. Die Bülacherin war deshalb bei der Atmung behindert und legte die erste Hälfte des Rennens im für sie ungewohnten Mittelfeld zurück. «Es ging mir so schlecht, dass ich sogar an die Aufgabe dachte», sagte Blatter im Ziel.

Doch plötzlich lösten sich die gesundheitlichen Beschwerden, und Blatter kam besser in Fahrt. Zu mehr als zum Vorstoss auf den 4. Platz, 34 Sekunden von Bronze entfernt, reichte es allerdings nicht mehr.

swissinfo und Toni Nötzli (sda)

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