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Neue Landesversorgung

Die wirtschaftliche Landesversorgung begann mit der Kartoffelente vor dem Bundeshaus im 2. Weltkrieg. Keystone Archive

Interessierte Kreise können sich bis April zur angekündigten Neuausrichtung der Landesversorgung vernehmen lassen. Die Verordnung soll am 1. Juli 2002 in Kraft treten.

Immer, wenn die «Interessierten Kreise» sich zu einem Anliegen der Regierung äussern können, spricht man in der Schweiz vom «Vernehmlassungs-Verfahren.» Nun sucht man einen Konsens bei der wirtschaftlichen Landesversorgung.

Das Eidgenössische Volkswirtschafts-Departement (EVD) schreibt: «Die sich rasch verändernde politische und wirtschaftliche Risikolage führt zu einer umfassenden Neuausrichtung und damit zu einer Anpassung der Organisation der wirtschaftlichen Landesversorgung.»

Die Landesversorgung soll nicht mehr auf eine lang anhaltende, umfassende Krise ausgerichtet sein, sondern auf häufigere sowie auf kurz- und mittelfristige «Mangellagen in Einzelbereichen». Dabei werde vor allem dem Umstand Rechnung getragen, dass Versorgungsengpässe heute wesentlich rascher einsetzen könnten als bisher.

Neben der Grundversorgung mit Nahrungsmitteln, Energie und Heilmitteln gibt es laut EVD auch den Verantwortungs-Bereich der Infrastruktur-Versorgung, der sich um Transport und Logistik, Arbeitskräfte, industrielle Produktion sowie die Informations- und Kommunikations-Technologie kümmert.

Mythos Anbauschlacht

Als «Anbauschlacht» bezeichnet wurde die planmässige Förderung des Mehranbaus und der Ertrags-Steigerung zur Sicherung der Nahrungsmittel-Versorgung bzw. zur Umstellung auf Selbstversorgung während des 2. Weltkriegs.

Eine erste Ausweitung der Ackerfläche um 25’000 bzw. 12’500 ha war vom Bund für 1939 und 1940 noch im Rahmen der Krisenbewältigung und Kriegsvorsorge verfügt worden.

Massive Reduktion

Da sich die Zeiten geändert haben, man aber die Landesversorgung weiterführen will, hat das EVD eine Vernehmlassung zur bereits früher angekündigten Neuausrichtung der Landes-Versorgung eröffnet.

Auf Grund der sicherheits-politischen Entspannung zielten die neuen Vorschläge – nicht zuletzt aus finanziellen Gründen – im Wesentlichen auf eine massive Reduktion der Pflichtlagerhaltung und einen spürbaren Personalabbau im Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL).

swissinfo und Agenturen

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