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Neuer «Vorstoss» für Beibehaltung der Buchpreisbindung

Medien- und Schriftstellerverbände wollen die Aufhebung der Buchpreisbindung in der Schweiz verhindern. Ohne Buchpreisbindung sei die Vielfalt und Qualität des Buchangebots gefährdet, hiess es am Montag (03.07) an einer Medienkonferenz in Bern.

Im Moment, wo die Buchpreisbindung in Deutschland und Österreich endlich gesichert sei, sei es falsch, die festen Buchpreise in der Schweiz aufzuheben, sagte ein Vertreter der Schriftstellergruppe Olten vor den Medien.

Gegen den Aufhebungsentscheid der Wettbewerbskommission vom vergangenen September unterschrieben laut der Mediengewerkschaft Comedia in den vergangenen zwei Monaten 7’000 Personen die Petition «Bücher haben feste Preise».

Die Liberalisierung des Buchmarktes liefe nicht nur auf Kosten der Branche, sondern auch der Kunden, die höhere Preise bezahlen müssten. Die Petition an die Landesregierung soll die Meinung der Konsumentinnen und Konsumenten dokumentieren.

An der Standortbestimmung über den Preisbindungsdisput wurde auch eine Arbeit von der Wirtschaftsschule Thun vorgestellt. Sie prognostiziert unter anderem, dass kleine und mittlere Buchhandlungen ohne die Buchpreisbindung keine Überlebenschance hätten.

Zudem würde die Aufhebung fester Preise wie auch in anderen Ländern die nationale Buchproduktion drastisch senken und die internationale Bestsellerkultur fördern.

Zurzeit untersucht das Bundesamt für Kultur und das Staatssekretariat für Wirtschaft die kulturpolitischen und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Preisbindung. Die Landesregierung hatte eine entsprechende Untersuchung auf Grund eines Postulates von Nationalrat Hans Widmer (SP/LU) in Auftrag gegeben.

Die Wettbewerbskommission hatte im vergangenen September die Aufhebung der Buchpreisbindung verfügt, weil sie gegen das Kartellgesetz verstosse. Der Buchhandel reichte anschliessend eine Beschwerde ein. Die Preisbindung bleibt bis zu einem rechtskräftigen Entscheid in Kraft.

swissinfo und Agenturen

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