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OL: Gold für die Schweiz

Vroni König (hier in Norwegen) mit Sieben-Meilen-Stiefeln unterwegs. Keystone Archive

Die Schweizer Orientierungs-Läuferinnen haben beim Auftakt der Weltmeisterschaften in Tampere (Fi) für eine Sensation gesorgt: Vroni König Salmi gewann bei der Sprint- Premiere gleich Gold.

Die letztjährige Weltcup-Gesamtzweite Simone Luder wurde Dritte. Als Sechste komplettierte Marie-Luce Romanens das gute Teamergebnis. Bei den Männern kam Thomas Bührer als Bester auf Rang 18.

Mit einer Staffel-Medaille und Rangierungen unter den besten sechs in den Einzel-Prüfungen hatte Vroni König Salmi gerechnet. Nun holte die gebürtige Zürcherin, die einige Jahre auch für den Berner Verein OL Norska gestartet ist, in ihrer Wahlheimat Finnland Gold.

«Ich bin volles Risiko gelaufen», sagte die Mutter von zwei Töchtern, die bei beiden Zwischenzeiten noch einige Sekunden hinter der am Schluss zweitplatzierten Johanna Asklöf (Fi) gelegen hatte.

In der neu geschaffenen Disziplin Sprint mit Siegerzeiten zwischen 10 und 15 Minuten wird der Orientierungslauf dem Publikum näher gebracht. Die Postensuche findet nicht mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, birgt aber wegen des hohen Tempos für die Läufer auch ein grösseres Fehlerrisiko.

In Tampere war es erlaubt, dass sich die Leute im Wald auf den grösseren Wegen aufhalten durften. Einzige Hilfestellung in der Nähe der rot-weissen Kontrollposten war untersagt.

Zweites Einzel-WM-Gold

Einzel-WM-Gold-Medaillen haben für Schweizer Orientierungsläufer im Vergleich zu den drei grossen skandinavischen Nationen, Schweden, Norwegen und Finnland immer noch Seltenheitswert.

Vor Vroni König Salmi, die 1987 und 1988 schon Juniorinnen-Weltmeisterin (damals war der Titel noch inoffiziell) geworden war, holte nur Marie-Luce Romanens im Kurzdistanz-Wettbewerb 1995 in Detmold (De) Gold. Das erste Einzel-Edelmetall (Silber) hatte 1966 bei den ersten WM überhaupt in Fiskars (Fi) Käthi Perch-Nielsen geholt.

Um lediglich 1,4 Sekunden verfehlte Simone Luder die Silbermedaille. «Ich bin mir nicht sicher, ob die Umlaufroute zu Posten 4 optimal war», sagte die 23-jährige Biologie-Studentin, die im Vorjahr in Finnland drei Weltcup-Läufe für sich entschieden hatte.

Mit Rang 3 war die Juniorinnen-Weltmeisterin von 1997, die eher die lange, die klassische Prüfung bevorzugt, aber sehr zufrieden. Sie meinte im Vorfeld, dass es Glück brauche, um eine Medaille zu gewinnen. Und diese Glück hatte sie nun.

Überraschend stark lief Marie-Luce Romanens. Die Kurzdistanz- Weltmeisterin hatte sich nach Verletzungs-Problemen bei ihrem Marathon-Abstecher erst Mitte Mai entschieden, wieder zum OL zurückzukehren. Als Sechste büsste sie nur 14,3 Sekunden auf Luder ein. «Ich habe vor allem Umlaufrouten auf Wegen genommen», sagte die laufstarke gebürtige Freiburgerin.

Falsche Route?

Diese Umlaufrouten sind offenbar ihrem Lebenspartner Thomas Bührer zum Verhängnis geworden. Der 33-jährige Teamsenior nahm wie WM-Debütant Matthias Gilgien (er wurde 19.) zu Posten 2 eine Umlaufroute auf Wegen. Bei der Zwischenzeit hatten dann prompt beide rund 35 Sekunden Rückstand auf die Besten.

swissinfo und Kurt Henauer (si)

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