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Olympia 2010: Bern vs. Davos

Heisst ein neues Projekt eine neue Chance? Keystone

Mit Bern als Kandidaturstadt der Olympischen Winterspiele 2010 nimmt die Bewerbung "Bern-Montreux 2010" den nationalen Ausscheidungskampf gegen die Bündner mit Davos als Host City auf.

Das Dreieck Bern-Montreux-Wallis bildet auch in der überarbeiteten Fassung des Westschweizer Projekts das zentrale Element. «Wir haben an den Kernelementen der ursprünglichen Kandidatur bewusst festgehalten», sagte Projektleiter Jean-Pierre Seppey.

«Die Olympischen Spiele sollen einen nationalen Charakter haben. Der Brückenschlag Deutsch-Westschweiz ist elementar.» Die Idee zu diesem Projekt war im vergangenen September aus der Fusion der Projekte «Montreux 2010» und «Bern 2010» entstanden.

Der Schweizerische Olympische Verband (SOV) hatte Anfang Dezember 2000 die zwei Schweizer Bewerbungen als nicht olympiatauglich taxiert und zur Überarbeitung zurück-gewiesen. Im neuen Konzept ist nun Bern als Host City gesetzt.

Mit der Austragung einer grossen Anzahl der Eissportarten (Eishockey, Curling, Eisschnelllauf), der Durchführung der Eröffnungs- und Schlussfeier (im Wankdorf-Stadion), den Medaillenübergaben (Bundesplatz) sowie dem olympischen Dorf (in Bern-Brünnen) wird die Schweizer Hauptstadt zum Herzen der Kandidatur.

Die alpinen Disziplinen werden in Crans-Montana und Veysonnaz ausgetragen. Die nordischen Wettkämpfe finden am Col des Mosses/Gstaad statt. Leysin ist für die Freestyle- und Snowboard-Wettbewerbe gesetzt. Mit Freiburg (Eishockey/Short Track), Montreux (Eishockey), Lausanne (Eiskunstlaufen) sowie St. Moritz (Bob/Schlitteln/Skeleton) kommt die Kandidatur auf neun Austragungsorte.

Eigentlicher «Verlierer» im neuen Dossier ist das Berner Oberland. Mit Meiringen, Grindelwald und Kandersteg mussten drei vorgesehene Orte über die Klinge springen. Das gleiche Schicksal ereilte Monthey, Martigny, Engelberg und Luzern.

Im Konzept hat die Ausnutzung bestehender Infrastrukturen Priorität. So wird wie in jeder Schweizer Kandidatur St. Moritz mit seinen Eisbahnen berücksichtigt. Wo keine Anlagen existieren, sollen mobile Lösungen entwickelt werden. Vorgesehen ist dies mit der Skisprunganlage in Gstaad.

Bis Ende Juni muss nun das Dossier zu Handen des SOV bereit sein. Am 5. September 2001 entscheidet das SOV-Parlament, welche oder ob überhaupt eine der Schweizer Kandidaturen beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht wird.

Falls Paris (und beispielsweise nicht Peking oder Toronto) im Juli 2001 den Zuschlag für die Sommerspiele 2008 erhalten wird, stehen die Chancen für Europa 2010 nach Athen (2004), Turin (2006) und Paris allerdings schlecht.

Weltweit sind für 2010 die Kandidaturen von Kitzbühel/Innsbruck, Vancouver (Ka), ev. wie im Sommer 2008 Toronto (Ka), Muju (SKor), Sarajevo, Zakopane/Poprad (Pol/Slk) im Gespräch. Auch Neuseeland und der Zwergstaat Andorra liebäugeln mit einer Bewerbung.

swissinfo und Agenturen

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