Präservative aus dem Zigaretten-Automaten

In Zürich dienen Zigaretten-Automaten in Beizen und Diskotheken auch der Aids-Prävention.
«Kondom Prèt-à-porter» lautet die Idee von Zürichs städtischen Gesundheitsdiensten. 70 Restaurants, Bars, Pubs, Hotels und Diskotheken beteiligen sich an der Präventions-Kampagne, wie das Gesundheits-Departement mitteilte.
Aus den Geräten können statt nur der ungesunden Zigaretten auch garantiert nikotinfreie Präservative gezogen werden: In einem Schacht befinden sich die Kondome, ein Kleber mit dem Aufdruck «take me home» weist den Weg dazu.
Hintergrund der Aktion ist die letztes Jahr wieder deutlich angestiegenen HIV-Ansteckungsrate (plus 10 Prozent). Die Idee sei von Automaten-Versorgern und Beizen überraschend gut aufgenommen worden, sagte Erich Schönauer von den Städtischen Gesundheits-Diensten. Statt der erwarteten 40 Betriebe hätten sich auf Anhieb 70 bereit erklärt, sich zu beteiligen.
Auch Heterosexuelle gefährdet
Die Gesundheits- und Aids-Fachleute weisen darauf hin, dass nur wenige Lokale heute über spezielle Präservativ-Automaten verfügen. Im Falle von spontanen Sexual-Kontakten könne mit den Zigaretten-Automaten die Verfügbarkeit von Präservativen deutlich erhöht werden.
Schönauer betont, dass 2001 gegen 80 Prozent der neuinfizierten Frauen nicht etwa wie früher drogenabhängige, sondern zumeist «normale» heterosexuelle Personen waren. Bei den Männern waren es 40 Prozent, die keiner speziellen Gruppe zugerechnet werden.
swissinfo und Agenturen

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