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Sydney 2000: Xeno Müller gewinnt Silbermedaille

Xeno Müller freut er sich über seine Silbermedaille. Keystone

Im Skiff-Olympiafinal hat Xeno Müller das Duell gegen den Neuseeländer Rob Waddell verloren. Mit dem zweiten Platz versilberte der Olympiasieger von Atlanta aber seine grosse Karriere. Die Bronzemedaille ging an den Deutschen Marcel Hacker.

Xeno Müller und Rob Waddell lieferten sich ab rund 750 Metern einen spannenden Boot-an-Boot-Kampf. Bei Streckenhälfte war Müller schon knapp vorne.

Die 1500-m-Marke passierte der Schweizer noch mit einem kleinen Vorsprung auf Waddell, dann vermochte er die hohe Schlagzahl nicht mehr zu halten, und Waddell zog unwiderstehlich davon. Bis dahin hatten die beiden stärksten Skuller der Gegenwart auf das übrige Feld über sechs Sekunden Vorsprung herausgefahren.

«Die Muskeln waren leer», beschrieb Xeno Müller jenen Moment, als er nicht mehr mithalten konnte. «So langsam bin ich die letzten 500 Meter seit zehn Jahren nicht mehr gefahren.»

Gemeint, er sei Vierter

Danach musste der zweifache WM-Zweite Müller den zweiten Platz gegen den Deutschen Marcel Hacker und den kanadischen WM-Dritten Derek Porter verteidigen, die beide immer näher rückten. Am Schluss brachte Müller die Bootsspitze noch knapp vor dem Deutschen über die Ziellinie.

«Ich hatte gedacht, ich sei Vierter und habe fast geweint», erzählte der freudestrahlende Xeno Müller kurz nach dem Rennen. Erst als ihm die Frau, die ihm Wasser ans Boot brachte, gleichzeitig auch die Botschaft von der Silbermedaille überbrachte, habe er seinen Erfolg realisiert.

Zusammen mit seinem Trainer Marty Aitken hatte sich der Titelverteidiger die Taktik zurechtgelegt, auf Gold zu fahren: «Wir hatten keine andere Wahl, als es zu versuchen», sagte das seit rund fünf Jahren erfolgreich zusammen arbeitende Duo.

Waddell in Atlanta Siebter

Bei den letzten Olympischen Spielen in Atlanta hatte der damals erst 21-jährige Rob Waddell den A-Final noch nicht erreicht. Er gewann aber den B-Final und wurde Gesamtsiebter. An den Weltmeisterschaften von 1997, als Xeno Müller wegen einer einjährigen Wettkampfpause nicht startete, wurde Waddell lediglich Achter. Danach kamen die zwei ersten starken Saisons mit den WM-Titeln in Köln und St. Catharines. Beide Male siegte Waddell vor Xeno Müller, der bereits vom Start weg nicht richtig mitkam.

In diesem Jahr fuhr Waddell auf dem Rotsee einen souveränen Sieg vor Derek Porter (Ka) und Vaclac Chalupa (Tsch) heraus. Müller war dort nicht gestartet. Er zog es vor, nach Kalifornien zurückzureisen, weil er drei Wochen nach seinem Sieg über Waddell in Wien von Rückenbeschwerden geplagt wurde. «Xeno ist der einzige, der Waddell in den letzten zwei Jahren je einmal schlagen konnte»,
zeigte sich der Schweizer Nationaltrainer und Xeno-Betreuer Aitken
stolz über die Leistung seines Schützlings.

swissinfo und Agenturen

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