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Aussenhandel auf Erfolgskurs

Der Sektor Chemie ist eines der Haupt-Zugpferde im Schweizer Aussenhandel. Keystone Archive

Der Schweizer Aussenhandel hat 2004 sein bestes Resultat seit vier Jahren erzielt. Die Exporte durchbrachen die Barriere von 140 Mrd. Franken.

Die Handelsbilanz weist mit einem Plus von 9,3 Mrd. Franken den höchsten je registrierten Überschuss auf.

Dank der verbesserten Konjunkturlage im In- und Ausland hat der Schweizer Aussenhandel das beste Ergebnis seit vier Jahren erreicht, gab die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag bekannt.

Die für die Schweizer Konjunktur und die Arbeitsplätze wichtigen Exporte wuchsen um 8,5% auf 141,7 Mrd. Franken. Sie stiegen nominal um 8,5%, teuerungsbereinigt um 6,4%.

Bei den Exporten, bei denen die Mehrheit der Branchen gute bis sehr gute Ergebnisse erzielten, wurde zuletzt im Jahr 2000 ein vergleichbar hohes Wachstum erzielt.

Die Einfuhren erhöhten sich um 7% auf 132,4 Mrd. Franken. Der daraus resultierende Überschuss stieg um 35%.

Spitzenreiter Chemie

Die exportstärkste Branche, die chemische Industrie, erzielte in der Sparte Pharmazeutika, Vitamine und Diagnostika ein Umsatzplus von 3,9 Mrd. Franken, was allein 35 % der Wertsteigerung der Gesamtausfuhr entsprach.

Gut schnitt auch die Metallindustrie mit einem Plus von 11,6 % ab. Weiter exportstark erwiesen sich auch der Maschinenbau und die Elektroindustrie.

Hohe Wachstumsraten verzeichneten zudem die Nahrungsmittelindustrie, vor allem mit Schokolade, sowie die Uhrenhersteller.

Überwundene Stagnation

Nach drei Jahren Stagnation nahmen die Importe laut EZV übers ganze Jahr wieder zu, nominal um 7%, real um 4,6%. Das zweite und dritte Quartal erwiesen sich als besonders wachstumskräftig, derweil sich im Schlussquartal der Anstieg verlangsamte.

Sichtlich unterdurchschnittlich weiteten sich nur die Importe von Konsumgütern aus.

Grosser Handelsbilanz-Überschuss

Die Handelsbilanz schloss 2004 mit einem Plus von 9,3 Mrd. Franken ab – dem höchsten je registrierten Überschuss. Dieser lag ein ganzes Drittel über dem bisherigen Rekordwert von 2002.

Als dynamische Exportmärkte erwiesen sich die Transformationsländer Südosteuropas, China und Russland. Die Lieferungen in die EU erhöhten sich um 7,3%.

Wichtiges China

Stark an Bedeutung gewonnen für die Schweizer Wirtschaft hat China. Die Importe stiegen aus sämtlichen Wirtschaftsregionen an, gleich um einen Sechstel stiegen die Bezüge aus den Schwellenländern.

China ist neu der wichtigste asiatische Beschaffungsmarkt für die Schweiz geworden. Die Exporte wuchsen vor allem ausserhalb der Industrieländer, und um knapp einen Viertel stiegen die Exporte in die Transformationsländer. Auch hier legte China stark zu.

Abkühlung im Dezember

Wermutstropfen der Aussenhandelsstatistik war der Monat Dezember, in dem der Handel wieder einknickte. Arbeitstagsbereinigt resultierte bei den Exporten ein Minus von nominal 2,2%.

Namentlich die Ergebnisse der chemischen Industrie drückten die Zahl. Die Importe lagen 1,7% unter dem Vergleichsmonat. Hier ortet die EZV den Hauptgrund im Rückgang der Investitionsgüter.

swisssinfo und Agenturen

Im Jahr 2004 stiegen die Einfuhren nominal um 7% oder 4,6% teuerungsbereinigt.

In derselben Periode erhöhten sich die Ausfuhren nominal um 8,5% oder um 6,4% teuerungsbereinigt.

Dies ergibt einen Handelsbilanz-Überschuss von 9,31 Mrd. Franken gegenüber 6,88 Mrd. im Jahr 2003.

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