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Impfkampagne

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer

Das letzte Jahr begann mit der Unsicherheit, ob sich das in China entdeckte neue Corona-Virus lokal isolieren lässt – oder der Worst-Case eintrifft und es sich über den Planeten verbreitet und also auch in die Schweiz vordringt. Heute sind wir ernüchtert und stehen vor einer neuen Frage: Wie lange es wohl dauert, bis die Schweiz und die Welt dieses Virus unter Kontrolle haben?

Covid19 – das alles dominierende Thema ist also dasselbe geblieben. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels. Und gleichzeitig jede Menge Diskussionsbedarf – über eine gerechte Verteilung des Impfstoffes, den Mini-Lockdown in der Schweiz und seine Verlängerung.

Wir halten Sie wie immer mit unserem Corona-Update auf dem Laufenden – und wir haben weitere Schweizer Themen für Sie.

Herzliche Grüsse aus Bern

Impfen
Keystone / Pablo Gianinazzi

Die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus war über Neujahr erneut tiefer als im Dezember. Die Impfkampagne in der Schweiz ist angelaufen – aber harzt.

Das Bundesamt für Gesundheit hat am Montag für die zurückliegenden vier Tage insgesamt 9665 neue Corona-Fälle, 189 neue Todesfälle und 367 Spitaleinweisungen gemeldet. Der am 22. Dezember verhängte teilweise Lockdown, unter anderem mit einer Schliessung von Restaurants und Bars, zeigt damit Wirkung.

Zehn Kantone haben am ersten Arbeitstag im neuen Jahr zudem mit dem Impfen gegen das Virus begonnen – und diesen Akt teils medienwirksam inszeniert. In Zürich wurde der Schriftsteller Franz Hohler als eine der ersten Personen geimpft.

Wie in vielen Ländern aber fehlt der nötige Impfstoff, um die Nachfrage zu decken. In Zürich, dem Bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz mit über 1,5 Millionen Einwohnern standen zunächst bloss Impfdosen für 8000 Personen zur Verfügung.

Afrikanische Verfilmung des Besuch der alten Dame
trigon-film.org

Würde er noch leben, er wäre morgen 100 Jahre alt: Friedrich Dürrenmatt. Wir blicken zurück auf den sperrigen Literaturstar, der global einschlug wie ein Meteor.

“Der Besuch der alten Dame” – Dürrenmatts grosses Lehrstück über die amoralische Gravitation des Geldes, war in den Fünfzigerjahren sein internationaler Durchbruch und wurde weltweit vielfach adaptiert, auch im Film.

Vielleicht die überraschendste Adaption kommt aus Afrika, mit dem Film “Hyènes”. Der senegalesische Regisseur Djibril Diop Mambéty verlegt die Handlung in ein Dorf in der Sahelzone, bleibt sonst aber eng an der Vorlage, bis hin zum Text.

Dürrenmatt hatte am Film vor seinem Tod 1990 noch persönlich mitgewirkt, sollte die Premiere in Cannes 1992 aber nicht mehr miterleben. Djibril Diop Mambéty liess damals am Festival einen Sitz neben sich frei, um an den abwesenden Schweizer Autor zu erinnern.

Foto eines jungen Mannes
Gregory Boast.

Jedes Jahr absolvieren Dutzende Auslandschweizer in der Schweiz die RS – obschon sie nicht müssten. Wir haben einem von Ihnen die Sinnfrage gestellt.

53 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer haben 2020 in der Schweiz die Rekrutenschule absolviert. 61 waren es im Vorjahr. Und das aus freien Stücken, gilt für sie doch, solange Frieden herrscht und sie sich im Ausland aufhalten, keine Dienstpflicht.

Gregory Boast, schweizerisch-südafrikanischer Doppelbürger, ist einer dieser Rekruten. In die Schweiz ist er gekommen, um hier ein Studium zu absolvieren, erzählt er SWI swissinfo.ch. Den Militärdienst habe er gewählt, weil ihm Freunde dazu geraten hätten. Und bereut hat er seinen Entscheid nicht, er hat nach der RS weitergemacht und die Unteroffiziersschule angehängt.

Jetzt will Boast an der Universität von Fribourg Rechtswissenschaften studieren. Der 19-Jährige plant langfristig. Für ihn sei immer klar gewesen, dass er – anders als seine Eltern – in der Schweiz leben wolle.

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