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Bourbaki-Panorama in Luzern offiziell eröffnet

In Luzern ist am Samstag (29.01.) das renovierte Bourbaki-Panorama feierlich eröffnet worden. Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz erinnerte in ihrer Ansprach an die spontane Hilfsbereitschaft der Schweiz gegenüber den 90'000 Soldaten der Bourbaki-Armee.

Das renovierte Bourbaki-Panorama ist am Samstag (29.01.) in Anwesenheit von zahlreichen illustren Gästen in Luzern feierlich eröffnet worden. Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz erinnerte in ihrer Ansprache an die spontane Hilfsbereitschaft der Schweiz gegenüber den 90’000 Soldaten der Bourbaki-Armee.

Trotz des kürzlichen Brandes im Untergeschoss konnte das zehn auf 110 Meter grosse Rundgemälde des Malers Edouard Castres am Samstag wie geplant eingeweiht werden. Hotz bezeichnete in ihrer Ansprache die Einweihung als kulturelles Ereignis von nationaler Bedeutung. Das Panorama erlaube dem Zuschauer, ohne Hektik die Geschehnisse von 1871 wirken zu lassen. «Die schweizerische Neutralität hat sich hier am Ende eines äusserst harten und blutigen Krieges erstmals in diesem Ausmass als segensreich erwiesen», sagte Huber.

Die Schweizer Regierung habe schnell gehandelt und dank der Unterstützung der Bevölkerung eine Katastrophe verhindert. «Die Schweizer Bevölkerung von damals beeindruckte durch ihre zutiefst humanitäre Einstellung», sagte Huber-Hotz. Sie habe nicht bürokratisch defensiv, sondern mit spontaner Hilsbereitschaft den 90’000 Soldaten, die sich im schlimmsten Zustand befanden, geholfen. An dieser Grossherzigkeit der Vorfahren von 1871 müsse sich die Schweiz heute messen lassen. Der Wohlstand habe diese Fähigkeit zum Teil verkümmern lassen; die Schweiz müsse alles tun, damit der Wohlstand nicht zur Falle werden.

Jakob Kellenberger, der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreus (IKRK), sagte an der Eröffnung, die Geschichte der Rotkreuz-Bewegung sei kaum von der Internierung der Bourbaki-Armee zu trennen. Die Aufnahme und Betreuung der Soldaten habe die erste grosse Aktion des vier Jahre zuvor gegründeten Schweizerischen Roten Kreuzes dargestellt.

Das Bourbaki-Panorama wurde von Edouard Castres in Genf geschaffen, zusammen mit neun Mitarbeitern. Einer davon war der Schweizer Maler Ferdinand Hodler. Das Rundgemälde stellt mit der Internierung der französischen Ostarmee des Generals Bourbaki im Winter 1871 in der Schweiz ein Ereignis des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 dar. Das Panorama kam 1889 von Genf nach Luzern. Es ist eines der künstlerisch wertvollsten und gleichzeitig eines der wenigen noch erhaltenen Panoramabilder der Welt. Das modernisierte Ausstellungskonzept erlaubt nun einen komplett neuen Blick auf das Rundgemälde.

Der reguläre Museumsbetrieb startet am kommenden 14. Februar 2000.

SRI und Agenturen

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