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Gelbmützeneinsatz in Bosnien-Herzegowina geht zu Ende

Schweizer Gelbmützen bei einem norwegischen Kontrollposten. Keystone

Die Schweizer Gelbmützen, die seit 1996 in Bosnien-Herzegowina für die OSZE logistische Dienstleistungen erbracht haben, werden ihren Einsatz plangemäss Ende Jahr beenden. Insgesamt 500 Soldaten standen in Bosnien-Herzegowina im Einsatz.

Die Gelbmützen hätten während der letzten fünf Jahre die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) «in hervorragender Art und Weise» unterstützt, sagte Bundespräsident Adolf Ogi in Bern am Mittwoch (01.11.) vor den Medien. Sie hätten insbesondere die Durchführung der Wahlen möglich gemacht und damit einen konkreten Beitrag zur Demokratiebildung geleistet.

Ogi zitierte aus einem am Mittwochmorgen erhaltenen Dankesbrief des OSZE-Generalsekretärs Jan Kubis, der den Schweizer Einsatz als «unabdingbaren Beitrag» für die OSZE-Mission bezeichnete. Die jährlichen Kosten des Einsatzes von rund 10 Mio. Franken bezeichnete Ogi als «Investition in den Frieden, weit weniger als andere europäische Armeen geleistet haben».

OSZE übernimmt Logistik

Der Abbau der Dienstleistungen der Swiss Headquarter Support Unit (SHQSU) ist mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) Ende 1999 vereinbart worden. Die OSZE baut ein eigenes logistisches Konzept mit lokalen Ressourcen auf.

Bereits im Juli wurden Post- und Flugdienste aus der Schweiz und innerhalb Bosnien-Herzegowinas eingestellt. Die Regionalzentren Tuzla und Mostar wurden geschlossen. Nach den Regionalwahlen vom 11. November wird das Regionalzentrum Banja Luka geschlossen.

Die Dienstleistungen am Hauptstandort Sarajevo werden Ende Dezember eingestellt. Bis Ende März sollen alle Abbauarbeiten beendet sein. Material, dessen Rückschaffung oder Instandstellung zu teuer käme, wird vor Ort der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) oder internationalen Organisationen übergeben.

Transport – Post und Gesundheitsversorgung

Insgesamt 500 Gelbmützen haben in zehn Kontingenten während fünf Jahren Transportleistungen in der Luft und auf der Strasse erbracht und einen Post- und einen Reparaturdienst zur Verfügung gestellt. Ausserdem stellten sie die medizinische Grundversorgung sicher. Im Einsatz standen 75 Fahrzeuge und ein Fokker-F70-Flugzeug.

swissinfo und Agenturen

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