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Caspar Baader neuer SVP-Fraktionschef

Caspar Baader umringt von Mikrofonen. Keystone

Die SVP-Fraktion der Bundesversammlung hat den Baselbieter Nationalrat dem Berner Hermann Weyeneth vorgezogen.

Der 48-jährige Baader, seit 1998 in der Grossen Kammer, vertritt klar die aktuelle Parteilinie der Schweizerischen Volkspartei (SVP). Die in den vergangenen Jahren zusehends tonangebende Zürcher Kantonalpartei hatte bereits im Vorfeld erklärt, sie erhebe selber keinen Anspruch auf das Amt. Wichtig sei einzig, dass der Neue das erfolgreiche Konzept vertrete.

Die SVP-Fraktion verfügt über 45 Sitze im Nationalrat und sieben Sitze im Ständerat. Die rechtsbürgerliche Partei, die einen isolationistischen Kurs für die Schweiz vorsieht, hat in den letzten Jahren kontinuierlich Wählerstimmen gewonnen.

Selbstbewusste, eigenverantwortliche Schweiz

Baader bezeichnete vor den Medien seine neue Aufgabe als grosse Herausforderung. Es sei ein Privileg, einer solch starken Fraktion vorstehen zu dürfen. Es sei aber auch eine Verpflichtung. Er wolle sich als SVP-Fraktionschef für eine starke, selbstbewusste, eigenverantwortliche Schweiz einsetzen.

Der neue Fraktionspräsident ist Rechtsanwalt und Agronom, sitzt seit 1998 im Nationalrat und amtete ab 1999 als zweiter Vizepräsident der Fraktion. Baader ist Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) und der Staatspolitischen Kommission (SPK). Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und Oberst.

Baader übernimmt das Fraktionspräsidium vom Zürcher Autoimporteur Walter Frey, der sich aus der Politik zurückzieht. Bei der Wahl entfielen 31 Stimmen auf Baader, auf Weyeneth 19.

Weyeneth nicht überrascht

Nationalrat Hermann Weyeneth, der in Themen, welche die Öffnung der Schweiz betreffen, eine liberalere Haltung einnimmt, ist über das Ergebnis nicht erstaunt.

Weyeneth sagte, von der SVP Zürich seien klare Signale gekommen, einem kleinen Kanton das Fraktionspräsidium zu geben. Als Sachpolitiker sei er in Sachfragen und im Charakter immer wieder angeeckt. Er habe das Fraktionsvotum vorausgesehen.

swissinfo und Agenturen

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