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Deutschschweizer lesen am häufigsten Zeitung

Neun von zehn Personen in der Schweiz lesen eine Zeitung. Die fleissigsten Leserinnen und Leser sind in der Deutschschweiz anzutreffen. 96,4 Prozent der als sprachlich assimiliert geltenden Bevölkerung lesen mindestens eine der erhobenen Zeitungen.

Dies ist das Ergebnis der am Montag (11.09.) veröffentlichten Zahlen der AG für Werbemedienforschung WEMF. Die Zahlen wurden nach einer neuen Methode erhoben und sind nicht mit den Vorjahren vergleichbar.

In der Westschweiz liegt der entsprechende Wert bei 93,1 Prozent, in der italienischsprachigen Schweiz bei 90,9 Prozent. Die in der Studie erfassten Zeitschriften erreichen 96,4 Prozent der Bevölkerung in der Deutschschweiz, 91,4 Prozent in der Romandie und 79,1 Prozent im Tessin und Italienischbünden.

Neue Befragungsmethode nach europäischen Normen

Die Zahlen zu den einzelnen Titeln sind in diesem Jahr nicht mit den Vorjahren vergleichbar, weil nach einer neuen, europaweit üblichen Befragungsmethode gearbeitet wurde. Tendenziell liegen die Werte tiefer, weil nicht mehr nach allgemeinen Lesegewohnheiten, sondern nach dem konkreten Leseverhalten gefragt wurde.

Detailliertere Angaben

Die Werbung wird für die Tageszeitungen immer wichtiger. Sie macht heute schon rund 80 Prozent der Einnahmen aus. Wichtig sind deshalb genaue und detaillierte Zahlen, um der Werbewirtschaft eine bessere, zielgerichtetere Planung der Kampagnen zu ermöglichen.

Diesem Anspruch trägt die neue Befragungsart der WEMF Rechnung. Sie weist das Leserinteresse an 33 verschiedenen Themen aus. Dabei zeigt sich zum Beispiel, dass mehr als ein Drittel der Leserinnen und Leser Interesse an den Themen “Tier und Natur”, “Gesundheit, Medizin, Ernährung” sowie “Ferne Länder, Reisen” haben.

Grosse Unterschiede nach Sprachregionen

Allerdings sind die Unterschiede nach Sprachregionen gross. So ist zum Beispiel der Anteil der Personen, die kein Interesse am Thema “Erziehung” haben, in der Deutschschweiz doppelt so hoch wie in der Westschweiz und drei Mal so hoch wie im Tessin.

Umgekehrt interessiert das Thema “nationale und internationale Politik” in der deutschen Schweiz über einen Viertel der Bevölkerung sehr, in der West- und in der italienischsprachigen Schweiz hingegen nur etwas über zehn Prozent.

Neben den Lesegewohnheiten wurden in der Studie auch andere Tätigkeiten der Befragten untersucht: Dabei zeigt sich zum Beispiel, dass die Romands deutlich unsportlicher sind als die übrigen Schweizerinnen und Schweizer. In der Deutschschweiz treiben 45,5 Prozent mehr als einmal pro Woche Sport, im Tessin 43,2 Prozent, in der französischsprachigen Schweiz sind dies hingegen nur 34,7 Prozent.

swissinfo und Agenturen

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