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Die Inszenierung des Fussballs

Am 15. März ist es soweit. Das erste Fussballspiel kann im neuen Basler Fussballstadion St. Jakob stattfinden. Das Stadion wurde von den international bekannten Basler Architekten Herzog & de Meuron gestaltet und kostete rund 220 Mio. Franken.

Das neueste Stadion der Schweiz ist ein äusserst zeitgemässes Projekt. Das Nutzungskonzept, welches – bevor es zu Jacques Herzog & Pierre de Meuron gelangte – vom Berner Generalunternehmer Marazzi entwickelt wurde, sieht neben dem Fussballstadion ein riesiges kommerzielles Center und eine Altersresidenz vor. Das eigentliche Stadion ist nur ein Teil der Anlage.

Das St. Jakobs-Stadion bietet Platz für rund 35’000 Zuschauer und Zuschauerinnen. Die Sitze gehen fast bis an den Rasenrand. Kein Gitter, kein Zaun, keine Abschrankung trennt die Fans vom Spielfeld.

Das Stadion ist in vier Sektoren aufgeteilt. Jeder Sektor besitzt seine eigene Infrastruktur. Im südlichen Sektor befindet sich eine grosse Anzahl an VIP-Logen und Business-Seats – auch dies ein Zeichen moderner Stadionkultur. Die Tribünen sind mit einem Blechdach überdeckt.

Monumentales Theater

Auffallend am Stadion ist die Farbgebung, welche die Architeken Herzog & de Meuron gemeinsam mit dem Künstler Rémy Zaugg ausgewählt haben. Wände, Treppen und Pfeiler sind rot bemalt. Die Sitze hingegen kommen blau daher, das Dach und die Imbiss-Boxen silbern. So erscheint das Stadion mitten in der Stadt wie ein monumentales Theater mit grassgrüner Bühne, blauer Halle und rotem Foyer.

Die Fassade des Stadions besteht aus transluzenten, also lichthaltigen, kissenförmigen Fenstern. Tagsüber erinnert ihr Anblick ein bisschen an die Architektur eines Schwimmbades. In der Nacht und während eines Fussballspiels wird die transparente Fassade jedoch zusätzlich Rot angestrahlt, so dass das Stadion als magischer, roter Leuchtkörper erstrahlt.

Die Intensität des roten Lichtes ist varierbar. Je nach Spiel kann es hell oder dunkel leuchten. Möglich ist, dass das Gebäude bei einem Tor des FCB rosa erstrahlt, während es bei einem gegnerischen Tor warnend rötlich flackert.

Altersresidenz und Shoppingcenter

Das neunstöckige Hochhaus, in welchem sich die Altersresidenz befindet, steht an der Südfront des Stadions. Die Fassade ist vollständig mit einem Netz aus vorfabrizierten Betonelementen überzogen. Sie weisen eine wabenförmige Struktur auf. Das Hochhaus bildet gleichzeitig den Eingang zu den über 100 Wohnungen und zum unterirdisch gelegenen Shoppingcenter.

Knapp 17’000 Quadratmeter Einkaufsfläche stehen im neuen St. Jakob-Areal den Kauflustigen und Unterhaltungswilligen zur Verfügung. Eines der grössten Warenhäuser breitet sich hier unterirdisch aus. Restaurants und Cafés gibt es sowie ein Fitnesszenter und ein Souvenirshop für alle FCB-Fans.

swissinfo und Agenturen

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