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Die Zukunft gehört der drahtlosen Welt

Drahtloses Arbeiten, auch für die Medien, wird in Zukunft zunehmen. Keystone

Dank neuen Technologien wie Bluetooth, UMTS oder WiFi kann der Mensch das Kabel, das ihn mit seinen Geräten verbindet, bald definitiv kappen.

Vom KMU bis zum Multi können alle Firmen von den drahtlosen Lösungen profitieren.

Die so genannten Wirelessprodukte (drahtlose Produkte) sind daran, sich auf den Gestellen der Grossverteiler breit zu machen. Diesen Sommer bot der beliebte französische Medienmarkt Fnac seiner Kundschaft gar einen “mobilen Monat” an, mit dem Vorschlag, in der Badewanne auf dem Internet zu surfen.

Es geht darum, auch unterwegs, praktisch überall auf der Erde, gleich gut auf Informationen zugreifen zu können wie zuhause vom Computer aus.

Drei grosse Technologien

Diese drahtlose Welt hat drei Ebenen, je nach Ort, an dem man sich befindet. Im Büro oder zuhause, in einem Umkreis von einem Dutzend Metern, ermöglicht es die Technologie Bluetooth, Daten zwischen den verschiedenen Geräten an unserem Arbeitsplatz (PC, Handheld, Drucker, Handyhörer usw.) zu übermitteln.

In zahlreichen Geräten wird dieses System serienmässig eingebaut. Sein Vorteil ist wegen der wegfallenden Verbindungskabel vor allem praktischer Natur.

In einem etwas weiteren Kreis kommt die WiFi-Norm ins Spiel. Das ist ein lokales Netzwerk, das mit Funkwellen arbeitet und ein bestehendes Netzwerk drahtlos erweitert. Es ist also keine direkte Verbindung mit dem Internet, ein Provider ist weiterhin notwendig.

WiFi ermöglicht eine Breitbandverbindung in einem Umkreis von gut hundert Metern um den Sender. Die Suche nach einem Telefonstecker fällt weg, und überall in der Empfangszone ist man ständig in Verbindung.

Damit dies funktioniert, muss der Laptop eine Wirelesskarte haben. Diese Karten sind aber immer geläufiger, in den neuen Modellen sind die drahtlosen Systeme vorinstalliert.

Höhere Produktivität

Innerhalb einer Firma können die Angestellten dank einer Internet- und Intranetverbindung überall die Informationen abrufen, die sie für ihre Arbeit brauchen.

Diese Mobilität ist sehr nützlich, zum Beispiel wenn man Informationen über die Lagerbestände vom Lager ins Büro senden will.

Die Firmen, welche ihre Angestellten mit mobilen Geräten ausrüsten, können mit einer beträchtlich höheren Produktion rechnen.

Eine Studie in den USA kommt zum Schluss, dass die Einrichtung drahtloser Verbindungen einer Firma Einsparungen von bis zu 2400 Dollar pro Jahr und Person bringen kann.

Für Angestellte auf Reisen genügt es, einen WiFi-Verbindungspunkt (“Hot Spot”) in einem Café oder einem Hotel zu finden. Dort kann der Nutzer sein Notebook mit dem Internet verbinden.

“Da ich oft unterwegs bin, wähle ich mich zwischen zwei Terminen ins Netz meiner Firma ein, um meine E-Mails abzurufen und Dringendes zu erledigen, dann muss ich nachher nicht mehr im Büro vorbeischauen”, erklärt Denis Waechter, der bei der Firma 3Com für die Romandie zuständig ist.

Zuhause bietet WiFi der ganzen Familie (aber auch den Nachbarn, wenn der Zugang nicht gesichert ist) die Möglichkeit, mit dem Laptop vom Garten oder vom Schlafzimmer aus aufs Internet zu gehen.

Die UMTS-Deckung ist begrenzt

Und schliesslich haben wir eine globale Mobilität mit der UMTS-Technologie, der dritten Generation der Mobiltelefonie, die vom Handy aus eine Breitbandverbindung zum Internet ermöglicht.

Bereits über Mobiltelefone mit GPRS kann man mit etwas Geduld von unterwegs E-Mails abrufen und senden.

Die GPRS-Norm funktioniert auf dem gegenwärtigen GSM-Netz und bietet eine ständige Verbindung zum Internet, mit einer Sendekapazität von rund 40 kbit/s.

“Aus Rentabilitätsgründen installieren die Anbieter UMTS nur in grossen Agglomerationen. Die Randregionen müssen sich mit GPRS oder gar dem einfachen GSM begnügen”, erklärt David Marcus, Direktor der Firma Echovox, einem Leader im Bereich mobile Lösungen.

Die im Oktober an der Telecom 2003 in Genf vorgestellten Modelle scheinen ihm Recht zu geben. Die Firmen versprechen uns für Ende 2004 Multinorm-Terminals UMTS/GPRS/WIFI, welche selber bestimmen, über welche Technologie die Verbindung hergestellt wird, je nach Nutzung, Verfügbarkeit und Kosten.

swissinfo, Luigino Canal
(Übertragung aus dem Französischen: Charlotte Egger)

Bluetooth
Reichweite: 10 Meter
Kapazität: 1 Mbit/s

WiFi (Hot Spot)
Reichweite: 100 Meter
Kapazität: 11 – 54 Mbit/s

UMTS
Kapazität: 1 Mbit/s (144 – 384 kbit/s)

Bluetooth
Reichweite: 10 Meter
Kapazität: 1 Mbit/s

WiFi (Hot Spot)
Reichweite: 100 Meter
Kapazität: 11 – 54 Mbit/s

UMTS
Kapazität: 1 Mbit/s (144 – 384 kbit/s

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