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algroup und Alcan einigen sich über Fusion

Die algroup (CH) und Aluminiumkonzerns Alcan Aluminium Limited (CDA) haben die Bedingungen für die geplante Fusion fixiert. Danach erhalten die algroup-Aktionäre 17,1 Alcan-Aktien sowie eine Barabfindung von 225 Franken pro algroup-Aktie.

Die beiden Unternehmen schlossen gemäss dem gemeinsamen Communique von Donnerstag (01.06.) folgende Vereinbarung ab: Jede algroup-Aktie wird in 17,1 Alcan-Aktien umgetauscht. Zusätzlich wird für jede algroup-Aktie eine Nennwert-Rückzahlung von 90 Franken erstattet und eine Sonderdividende von 135 Franken ausgeschüttet.

Die Kombination einer Barabgeltung von 225 Franken und 17,1 Alcan-Aktien sei gewählt worden, um ein angemessenes Verhältnis zwischen Schulden und Eigenkapital des neuen, kombinierten Unternehmens sicherzustellen.

Das definitive Umtauschangebot der Alcan für algroup-Aktien ist laut Kurt Schiltknecht von der BZ Gruppe Holding über zehn Prozent besser als die ursprüngliche Offerte. Nach dem Alcan-Kurs vom Mittwoch gerechnet, erhalten die
algroup-Aktionäre etwa 1’170 Franken pro algroup-Aktie. Das sind gut 100 Franken mehr als der algroup-Schlusskurs von Mittwoch.

Die Nennwert-Rückzahlung und die Sonderdividende müssen von den algroup-Aktionären genehmigt werden. Dazu findet im Juli eine ausserordentliche Generalversammlung statt. Die Sonderdividende werde nur ausgeschüttet, wenn 67 Prozent der algroup-Aktien in Alcan-Aktien umgetauscht würden. Das Umtauschangebot werde im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen.

Die BZ Gruppe Holding von Martin Ebner bestätigte in Wilen (SZ), sie habe Alcan zugesichert, die von ihr und im Auftrag von Kunden gehaltenen 2,3 Millionen algroup-Aktien oder 34 Prozent des Eigenkapitals zu den neuen Bedingungen anzudienen, die zwischen Alcan und algroup ausgehandelt worden seien. Martin Ebner erklärte laut der Mitteilung, er sei zufrieden mit dem Ergebnis der Verhandlungen mit Alcan.

Er sei überzeugt, dass die Kombination mit algroup ein wichtiger Schritt sei bei der Schaffung eines gewaltigen Mitspielers in der Aluminium- und Verpackungsindustrie. Aus dem geplanten Zusammenschluss der zwei Gesellschaften entsteht laut den Angaben ein Aluminium- und Verpackungskonzern mit einem Umsatz von 12,4 Milliarden Dollar oder fast 20 Milliarden Franken. Die erwarteten Einsparungen werden auf 150 Millionen Dollar geschätzt.

Chef des neuen Konzerns wird Alcan-Präsident und Konzernchef Jacques Bougie. Sergio Marchionne, Konzernchef der 23’000 Mitarbeiter zählenden algroup, sagte laut Mitteilung, der Zusammenschluss stelle für die algroup-Aktionäre einen bedeutenden Wert dar. Das neue Unternehmen werde noch besser positioniert sein, die Wünsche seiner Kunden auf einer weltweiten Basis zu erfüllen.

Alcan und algroup planten ursprünglich mit dem französischen Pechiney-Konzern eine Dreierfusion zu einem der weltweit grössten Aluminiumproduzenten. Massive Einwände der EU-Wettbewerbsbehörde brachten das Vorhaben im vergangenen April zum Scheitern. Danach fassten algroup und Alcan die Fusion ohne Pechiney ins Auge.

Dagegen hatte die EU-Kommission nichts einzuwenden. Gemäss ursprünglicher Vereinbarung wurden 20,1745 Alcan-Papiere je algroup-Aktie geboten. Unsicher war, wie sich institutionelle Anleger und besonders die BZ-Gruppe sowie die Ems-Chemie-Holding des SVP-Politikers Christoph Blocher verhielten; sie besitzen zusammen rund 33,5 Prozent von algroup.

Die Einigung auf die Fusion folgt rund eine Woche, nachdem die algroup den Verzicht auf die Schliessung der Aluminiumschmelze in Steg (VS) sowie den Abbau von 100 Arbeitsplätzen bekannt gegeben hatte. Dies, nachdem sich das Unternehmen und der Kanton Wallis über verbilligte Strompreise und eine teilweise Befreiung von Gewinnsteuern einigten.

swissinfo und Agenturen

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